Hej, Ihr Lieben!
Wie Ihr wisst, lieben wir Wichtel im Allgemeinen und unseren Weihnachtswichtel Nisse im Besonderen. Außerdem backe ich zusammen mit meinen Küstenkindern wirklich gerne, vor allem in der Weihnachtszeit. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie entzückt wir waren, als eine gute Freundin uns ein dänisches Rezept für süße Wichtel-Plätzchen aus ihrem Heimatland mitgebracht hat!
Das Rezept braucht ein paar Tipps und Tricks, funktioniert aber wirklich gut. Und die Wichtelplätzchen mit den tief ins Wichtel-Gesicht gezogenen Mützen sehen so lustig aus! Außerdem gefallen uns die Farben Rot und (fast) Weiß gut, ganz wie es zu den Wichteln passt und wie es in Dänemark bei zahlreichen Gerichten und Backwerken Tradition hat. Das Backen und Verzieren macht viel Spaß, zumal zusammen mit Kindern.
Hier verrate ich Euch das Rezept für süße Wichtel-Plätzchen:
Dänisches Rezept: Süße Wichtel-Plätzchen backen
Wichtel-Traditionen und Wichtel-Plätzchen aus Dänemark
Wichtel haben in unserem Nachbarland Dänemark ebenso wie in anderen skandinavischen Ländern eine lange Tradition. Bereits in vergangenen Jahrhunderten bevölkerten die kleinen Wichtel Wald, Haus und Hof und galten schon früh als Helfer der Menschen und Hüter der Tiere. Auch heutzutage zieht in Dänemark zur Weihnachtszeit oft ein kleiner Wichtel, der im Dänischen Nisse bzw. Julenisse heißt, samt seiner Wichteltür, der Nissedør, bei den Menschen ein und sorgt für Überraschungen, Spannung und Magie in der Weihnachtszeit.
Gelegentlich treiben die Wichtel auch Schabernack oder spielen Streiche, sind ansonsten aber sehr friedliche Gesellen, die sich über Speis und Trank vor ihrer Wichteltür freuen und als Dank dafür ihren Menschen und insbesondere den Kindern des Hauses kleine Gaben und Geschenke hinstellen. Da Wichtel des Nachts aktiv sind, finden die Kinder meist morgens nach dem Aufstehen eine kleine Überraschung vor der Wichteltür - manchmal auch in Form von Aufgaben oder Bitten - so dass der gewitzte kleine Hausgast samt seiner süßen Tür* auch als Alternative zum Adventskalender fungiert.
Weil Wichtel nicht nur Milch und Zwieback, sondern auch Süßes sowie Plätzchen mögen, ja, teilweise sogar ausgesprochene Naschkatzen sind, freuen sie sich sehr, wenn man ihnen kleine Leckereien aus der Weihnachtsbäckerei serviert. Was liegt da näher, als dänische Wichtelplätzchen zu backen? Zumal, wenn man Kinder hat, die voll im Wichtel-Fieber sind und gerne beim Backen und Verzieren mithelfen. Dann werden die Plätzchen vielleicht weniger perfekt, dafür aber mit umso mehr Herzblut zubereitet!
Im Dänischen heißen die Wichtel-Plätzchen Nissehoveder oder Nissehuer, was so viel heißt wie "Wichtelköpfe" bzw. "Wichtelmützen". Die Grundlage der Wichtelplätzchen ist ein einfacher Mürbeteig wie auch in meinem Rezept für Weihnachtsplätzchen aus Mürbeteig. Ihr braucht für die Wichtelplätzchen jedoch keine Ausstechformen, da die Plätzchen quasi wie Kekse von einer geformten Teigrolle herunter geschnitten werden, wie ich gleich unten im Rezept noch näher erläutern werde.
Beim Herstellen des Plätzchenteigs und beim Verzieren gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten, deshalb gebe ich unsere Erfahrungen samt Tipps & Tricks an Euch weiter. Beachtet Ihr diese, gelingen die Plätzchen gut und Ihr werdet samt Euren Kindern viel Spaß beim Backen haben. Außerdem ist Euch das Wohlwollen Eures Wichtels sicher - solange Ihr nicht vergesst, ihm eins der fertigen Plätzchen vor seine Wichteltür zu legen ;)
Hier kommt das Rezept für süße dänische Wichtel-Plätzchen, das ich ein klein wenig an unsere Bedürfnisse angepasst habe:
*
Rezept: Süße dänische Wichtel-Plätzchen
Zutaten
Für den Teig (ergibt ca. 30 Plätzchen):
300 g Mehl
200 g Butter oder Margarine
125 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
Für das Verzieren der Plätzchen:
ca. 150 g Puderzucker
ganz wenig Wasser
rote Lebensmittelfarbpaste*
rote Schokolinsen
evt. Mandelsplitter bzw. gestiftelte Mandelkerne
*
Rezept: Süße Wichtel-Plätzchen aus Dänemark
Zubereitung
1. Als Erstes stellt Ihr aus den oben angegebenen Zutaten den Plätzchen-Teig her. Dazu schüttet Ihr das Mehl, den Zucker und den Vanillezucker auf eine bemehlte Arbeitsfläche und gebt die Butter bzw. die Margarine in kleinen Flöckchen sowie das Ei hinzu. Dann vermengt Ihr alles mit Euren Händen und knetet die Zutaten zu einem glatten Teil zusammen.
2. Jetzt formt Ihr aus dem Plätzchenteig eine glatte Rolle mit ca. 8-10 cm Durchmesser. Drückt drei Seiten flach, bis Ihr aus der Teigrolle ein langgezogenes Prisma bzw. ein Dreiecksprima geformt habt (hängt mich bitte nicht an den Begriffen auf, Geometrie war schon in der Schule nicht so meins). Dies wickelt Ihr gut in Frischhaltefolie o.ä. ein und stellt es für ca. eine Stunde in den Kühlschrank, wie Ihr das sonst auch mit Mürbeteig macht.
Tipp: Die Dreiecksform des Teiges braucht Ihr später für die Form der Wichtelplätzchen. Wenn Ihr die Teigrolle bereits als Dreiecksform in den Kühlschrank packt, habt Ihr es nachher leichter. Formt Ihr die Dreiecksform hingegen erst nach der Kühlphase, kann es sein, dass der Teig dabei wieder wärmer und beim Schneiden die Form der Plätzchen nicht so schön werden.
3. Nehmt Eure dreieckige Teigrolle aus dem Kühlschrank, wenn sie gut durchgekühlt ist. Schlagt jede Seite ein paar Mal auf eine Arbeitsfläche, so dass die Seiten richtig schön flach werden und die Dreiecksform klar hervortritt. Nur nicht zu laut, denn Wichtel mögen keinen Krach ;)
4. Nehmt ein scharfes Messer und schneidet von der Teigrolle ein Dreieck nach dem anderen ab. Legt die dreieckigen Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Die Dreiecke sollten ca. 0,5 cm dick sein, beim Backen gehen sie noch etwas auf.
Tipp zur Form des Wichtelkopfs: Wenn Ihr mögt, zieht Ihr die obere Spitze des Dreiecks mit Daumen und Zeigefinger noch etwas länger und biegt sie leicht um, so dass oben an der späteren Wichtelmütze ein Zipfel entsteht. Ob Ihr das macht, ist jedoch Geschmackssache. Im dänischen Original gleichen die Wichtel-Plätzchen eher einem gleichseitigen Dreieck. Wir haben beides ausprobiert, und ich finde eine langgezogene Wichtel-Mützenform mit Zipfel etwas schöner.
5. Jetzt backt Ihr die Wichtel-Plätzchen im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze ca. 8-10 Minuten lang (Umluft: 160 Grad). Holt die Plätzchen möglichst aus dem Ofen, solange sie goldgelb sind oder höchstens ganz leicht braun an den Kanten, sonst werden sie zu trocken. Lasst sie auf einem Kuchengitter* vor dem Verzieren gut auskühlen.
6. Stellt die roten Schokolinsen parat. Rührt mit ca. 1/3 des Puderzuckers und ganz wenig Wasser etwas weißen, dickflüssigen Zuckerguss an. Ihr braucht davon nicht viel! Den Rest des Puderzuckers rührt Ihr ebenfalls mit ganz wenig Wasser und etwas roter Lebensmittelfarbpaste* zu einer dicken roten Glasur an.
Trick: Nehmt erstmal ganz wenig Lebensmittelfarbe und rührt kräftig um, bevor Ihr weitere hinzugebt. Ihr solltet einen relativ satten Rotton erreichen, damit die Wichtelmütze später schön rot wird. Meiner Erfahrung nach braucht Ihr dafür jedoch echt wenig Farbpaste, da diese schöne, kräftige Farben ergibt.
7. Jetzt klebt Ihr auf jedes Wichtelplätzchen mit einem kleinen Klecks vom weißen Zuckerguss eine rote Schokolinse. Das wird die Nase des Wichtels. Siedelt sie gerne in der Mitte oder im unteren Drittel des Wichtelkopfes an, damit viel Platz für die tief ins Gesicht gezogene Mütze bleibt. Lasst den Zuckerguss bzw. die Wichtelnasen gut antrocknen.
Wichtel-Tipp: Wisst Ihr, weshalb viele Wichtel-Darstellungen einen Wichtel zeigen, dessen Mütze tief ins Gesicht bzw. über die Augen gezogen ist? Das liegt daran, dass man die Wichtel eigentlich überhaupt nicht zu Gesicht bekommt, wie ich in meinem Artikel zur Wichteltür erkläre. Sie zeigen sich den Menschen nicht, weil sie sonst Ihre magischen Kräfte verlieren. Wenn man Wichtel also dennoch darstellt, dann zumindest so, dass ein Großteil des Gesichts verborgen ist. Dann bleibt auch die Aura des Geheimnisvollen erhalten, die die Wichtel so spannend macht, und Raum für eigene Phantasie.
8. Aus diesem Grund könnt Ihr den Wichteln zwar mit den oben bei den Zutaten genannten Mandelsplittern bzw. Mandelkern-Stiften einen Mund oder auch Augen ins Gesicht setzen; ich finde die Wichtelplätzchen jedoch schöner ohne, ebenso, wie ich Wichtel-Darstellungen mag, die den Wichteln den Schleier des Geheimnisses lassen.
9. Nachdem die Wichtelnasen gut angetrocknet sind, könnt Ihr mit dem dickflüssigen roten Zuckerguss die Wichtelmützen aufmalen. Besonders dieser Arbeitsschritt hat unseren Kindern viel Vergnügen bereitet, da sie dabei in der Dreiecksform den Wichtel erkennen konnten!
Lasst den Zuckerguss danach wieder gut trocknen, bevor Ihr die Wichtelplätzchen schichtweise in gut verschließbare Keksdosen (natürlich mit Wichtel-Motiven)* verpackt.
Fertig sind Eure Wichtel-Plätzchen - guten Appetit!
Falls Ihr mein Rezept ausprobiert, freue ich mich sehr über ein Foto und eine Verlinkung auf Instagram mit @kuestenkidsunterwegs, dann kann ich Eure Bilder in meinen Stories teilen!
Auf Küstenkidsunterwegs findet Ihr noch weitere dänische Rezepte, etwa Kaerlighedskranse für den Tannenbaum, das klassische dänische Weihnachtsdessert Risalamande, dänischen Weihnachtsbaum sowie 5 Tipps zum Plätzchen backen mit Kindern. Alles zu den Weihnachtswichteln habe ich ausführlich in meiner großen Serie zur Wichteltür beschrieben.
Falls Ihr so wie ich auf Gebäck und Leckereien aus Skandinavien steht, dann schaut gerne auf meinem Board Skandinavische Gerichte, Rezepte und Lebensmittel vorbei und merkt Euch die eine oder andere Köstlichkeit aus dem hohen Norden! Infos, Urlaubs- und Ausflugstipps zu unserem nördlichen Nachbarland habe ich auf meinem Dänemark-Board gesammelt.
Außerdem ist mein neues Buch, der "Fettnäpfchenführer Dänemark", erschienen. Schaut doch mal rein und schmunzelt ein bisschen! Es eignet sich übrigens super zum Verschenken an Dänemark-Fans :) Zudem habe ich zahlreiche Ideen für dänische Weihnachtsgeschenke für Euch gesammelt!
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Backt Ihr auch so gerne in der Weihnachtszeit? Was ist Eure liebste Plätzchensorte?
Ahoi und eine hyggelige Weihnachtszeit
Eure Küstenmami
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