Moin, Ihr Lieben!
Vielleicht habt Ihr es auf Facebook oder Instagram schon gesehen: Wir sind im Dänemark-Urlaub! Mit unseren Küstenkindern, Sack, Pack und unserer Familienkutsche sind wir an die dänische Nordseeküste gefahren, um ein bisschen Ferien zu machen.
Von dort aus werde ich auf den oben genannten Kanälen immer mal wieder Bilder posten und Euch erzählen, was wir so machen. Und natürlich nach unserer Rückkehr ausführlich berichten! Damit Ihr jedoch auch in der Zwischenzeit hier auf dem Blog etwas Spannendes lesen könnt, habe ich ein paar tolle Gastbloggerinnen gewinnen können, um Euch hier mal ein paar neue und teils ganz andere Themen zu präsentieren. Das empfinde ich als große Bereicherung und bedanke mich bei allen Beteiligten ganz herzlich!
Den Anfang macht Silvia von Vivabini: Wunderbar witzig und selbstkritisch erzählt sie Euch, wie sie nach ihrer Elternzeit den Staffelstab an ihren Mann übergeben hat - und wie die folgenden Tage und Wochen dann so abliefen :)
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Ich bin Silvia, Mittdreißigerin und zweifache Jungsmama. Auf meinem Blog Vivabini nehme ich dich mit auf meiner Reise durch das Mama-Sein. Lies in meinem persönlichen Logbuch alles über den tagtäglichen Wahnsinn, und tausche mit mir Erfahrungen und Erkenntnisse aus. Außerdem fröne ich dort meiner Leidenschaft nach dem Originellen und Ausgefallenen. Ich zeige dir innovative Problemlöser, pfiffige Produktideen und kreative Kleinigkeiten zum Liebhaben. Darüber hinaus erwarten dich regelmäßig tolle Gewinnspiele, aufregende Challenges und vieles mehr. Komm vorbei und schau dich um. Ich freue mich auf Dich!
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Kommando-Übergabe: Der Papa in Elternzeit
Mein Mann, der Papa, Alleinbrötchenverdiener der letzten drei Jahre geht in Elternzeit. Und während wir bei Primo die zwei Papa-Monate während meiner eigenen Elternzeit nahmen, fuhren wir bei Piccolo eine andere Strategie: den fliegenden Wechsel! Auf gut Deutsch bedeutet das, dass ich nach zwölf Monaten Elternzeit das Zepter mit allem Drum und Dran an meinen Mann übergeben habe, während ich wieder arbeiten gehe.
Warum wir das so handhabten hat mehrere Gründe. Zum einen wollte ich baldmöglichst wieder zurück in den Job. Nach drei Jahren Babyaufzucht daheim war ich mehr als reif für die Arbeitswelt. Gleichzeitig sollte Piccolo aber so spät wie möglich in die Krippe gehen. 14 Monate empfinde ich als ein angemessenes Alter für einen halben Tag Auswärtsbetreuung. Und ganz tief drinnen freute ich mich auch diebisch darüber, dass der liebe Papa den ganzen Wahnsinn mit zwei kleinen Kindern allein daheim einmal selbst zu spüren bekommt.
Vorbereitung ist alles. Oder auch nicht.
Warum wir das so handhabten hat mehrere Gründe. Zum einen wollte ich baldmöglichst wieder zurück in den Job. Nach drei Jahren Babyaufzucht daheim war ich mehr als reif für die Arbeitswelt. Gleichzeitig sollte Piccolo aber so spät wie möglich in die Krippe gehen. 14 Monate empfinde ich als ein angemessenes Alter für einen halben Tag Auswärtsbetreuung. Und ganz tief drinnen freute ich mich auch diebisch darüber, dass der liebe Papa den ganzen Wahnsinn mit zwei kleinen Kindern allein daheim einmal selbst zu spüren bekommt.
Vorbereitung ist alles. Oder auch nicht.
Natürlich habe ich mir im Vorfeld schon so meine Gedanken gemacht. Nach drei Jahren war ich schließlich (selbsternannte) Expertin im Umgang mit unseren Kindern. Der Papa bestenfalls auf Anfängerniveau. Und dann noch der Haushalt! Mister Oben-auf-die-Spülmaschine-abstellen und Wo-sind-denn-eigentlich-meine-Socken würde sich ganz schön umstellen müssen. Ich überlegte, ob ich vielleicht einen Tagesplan mit Schlaf- und Essenszeiten sowie möglichen Aktivitäten erstellen sollte. Oder einen Haushaltsplan. Schließlich erinnerte ich mich noch gut an die ersten Monate nach unserem Zusammenziehen. Damals lobte er zum Beispiel die tolle, pflegeleichte Fußbodenfarbe, auf der man gar keinen Staub sehen würde. Klar, die Fußbodenfarbe! Das, oder der Umstand, dass ich fast täglich Staub saugte?!
Letztendlich verwarf ich diese Ideen wieder, hörte ich in meinem inneren Ohr doch schon das beliebte "Keine Sorge, das schaffen wir schon" ertönen. Unausgesprochen, doch für mein Ohr der deutlich hörbare Zusatz "Wie schwer kann das schon sein" immer mitschwingend. Also machte ich gar nichts. Es würde schon kein Kind verhungern. Und dass sich saubere Wäsche nicht durch Magie selbst in die Kleiderschränke zauberte, würde er wahrscheinlich auch schnell merken. Ich beschloss es darauf ankommen zu lassen. Schließlich hatte ich mir für diese zwei Monate einen hundertprozentigen Rollentausch vorgenommen. Auch wenn ich ja eigentlich nur halbtags arbeitete.
Das pure Chaos. Oder auch nicht.
Ich würde ja gerne schreiben, dass gleich nach ein paar Tagen das komplette Chaos ausgebrochen ist. Es ist schließlich immer schön, unverzichtbar zu sein. Aber das Chaos blieb einfach aus. Stattdessen traf ich nach meinem Arbeitstag einen tiefenentspannten Papa und tiefenentspannte Kinder an. So zumindest allem Anschein nach: Klein-Piccolo saß satt und ausgeschlafen auf Papas Arm während mir Primo ganz aufgeregt von seinem Tag im Kindergarten erzählte. Und während mein Wiedereinstieg ins Berufsleben durchaus holpriger ablief als erwartet, fügte sich mein Mann scheinbar mühelos in seine neue Rolle ein. Er hatte sogar Muse, sich mittags etwas zu kochen. Muscheln zum Beispiel. Ja, und einmal hatte er sogar Cookies gebacken! So richtig aus Mehl und Zucker. Und die waren richtig gut! Ich war baff!
Ganz ehrlich? Das musste ich erst mal verdauen. Ich überlegte, ob ich mir vielleicht den ganzen Stress selbst machte? Meine Tage sind normalerweise minutengenau durchstrukturiert, Aktivitäten und Ausflüge Tage und Wochen vorher schon geplant und ausgearbeitet. Ich liebe eben Struktur. Und Pläne. Und ich bin gerne auf alles vorbereitet. Mit Kindern ist das aber nicht immer einfach. Haben die doch unvorteilhafterweise eine eigene Meinung. Mein Mann hat eine andere Einstellung. Er lässt die Dinge gerne auf sich zu kommen und entscheidet spontan, was er an diesem oder jenem Tag unternehmen möchte. Er ist auch viel unbedarfter. So verlässt er das Haus mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau gerne mit nichts als seinem Geldbeutel bewaffnet. Die große Wickeltasche mit Platz für Notfallutensilien jeglicher Art bleibt im Regal zurück. Aber vielleicht ist diese Lebensweise einfach kompatibler mit dem Eltern-Sein.
Müheloses Vaterglück. Oder auch nicht.
Schon bald aber bekam diese Fassade des mühelosen Papa-allein-daheim erste Risse. So traf ich daheim gerne ungemachte Betten an und ein Wohnzimmer, das jedem Indoorspielplatz Konkurrenz machen konnte. Gelüftet? Unwahrscheinlich. Einige Rollos auf Halbmast und die Frage, ob die jemals ganz oben waren? Der Waschkeller war dagegen noch nie so leer. Das musste ich ihm wirklich zugestehen. Dafür türmten sich die Wäschekörbe mit der Faltwäsche.
Auf dem Küchentisch lag regelmäßig die noch unberührte Tageszeitung. Dazu ist er einfach nicht gekommen. Genauso wenig, wie zu den vielen Reparaturen am Haus, die er sich vorgenommen hatte. Das alles hätte ich ihm natürlich vorher sagen können. Habe ich auch. Geglaubt hat er es mir aber offensichtlich nicht. Nach zwei Wochen Heimchen am Herd hatte er auch keine Lust mehr auf Einkaufen: "Wie, der Kühlschrank ist schon wieder leer?". Dafür entdeckte ich in der Speise einen kleinen Vorrat an 5-Minuten-Terrinen. Ja, und dann natürlich noch der Blick, als ich an einem Tag verkündetet, dass ich erst spät Abends heimkommen würde! Es war bestimmt derselbe, den er schon so oft auf meinem Gesicht gesehen hatte.
Ratschlag gefällig? Oder auch nicht.
Letztendlich verwarf ich diese Ideen wieder, hörte ich in meinem inneren Ohr doch schon das beliebte "Keine Sorge, das schaffen wir schon" ertönen. Unausgesprochen, doch für mein Ohr der deutlich hörbare Zusatz "Wie schwer kann das schon sein" immer mitschwingend. Also machte ich gar nichts. Es würde schon kein Kind verhungern. Und dass sich saubere Wäsche nicht durch Magie selbst in die Kleiderschränke zauberte, würde er wahrscheinlich auch schnell merken. Ich beschloss es darauf ankommen zu lassen. Schließlich hatte ich mir für diese zwei Monate einen hundertprozentigen Rollentausch vorgenommen. Auch wenn ich ja eigentlich nur halbtags arbeitete.
Das pure Chaos. Oder auch nicht.
Ich würde ja gerne schreiben, dass gleich nach ein paar Tagen das komplette Chaos ausgebrochen ist. Es ist schließlich immer schön, unverzichtbar zu sein. Aber das Chaos blieb einfach aus. Stattdessen traf ich nach meinem Arbeitstag einen tiefenentspannten Papa und tiefenentspannte Kinder an. So zumindest allem Anschein nach: Klein-Piccolo saß satt und ausgeschlafen auf Papas Arm während mir Primo ganz aufgeregt von seinem Tag im Kindergarten erzählte. Und während mein Wiedereinstieg ins Berufsleben durchaus holpriger ablief als erwartet, fügte sich mein Mann scheinbar mühelos in seine neue Rolle ein. Er hatte sogar Muse, sich mittags etwas zu kochen. Muscheln zum Beispiel. Ja, und einmal hatte er sogar Cookies gebacken! So richtig aus Mehl und Zucker. Und die waren richtig gut! Ich war baff!
Ganz ehrlich? Das musste ich erst mal verdauen. Ich überlegte, ob ich mir vielleicht den ganzen Stress selbst machte? Meine Tage sind normalerweise minutengenau durchstrukturiert, Aktivitäten und Ausflüge Tage und Wochen vorher schon geplant und ausgearbeitet. Ich liebe eben Struktur. Und Pläne. Und ich bin gerne auf alles vorbereitet. Mit Kindern ist das aber nicht immer einfach. Haben die doch unvorteilhafterweise eine eigene Meinung. Mein Mann hat eine andere Einstellung. Er lässt die Dinge gerne auf sich zu kommen und entscheidet spontan, was er an diesem oder jenem Tag unternehmen möchte. Er ist auch viel unbedarfter. So verlässt er das Haus mit zwei kleinen Kindern im Schlepptau gerne mit nichts als seinem Geldbeutel bewaffnet. Die große Wickeltasche mit Platz für Notfallutensilien jeglicher Art bleibt im Regal zurück. Aber vielleicht ist diese Lebensweise einfach kompatibler mit dem Eltern-Sein.
Müheloses Vaterglück. Oder auch nicht.
Schon bald aber bekam diese Fassade des mühelosen Papa-allein-daheim erste Risse. So traf ich daheim gerne ungemachte Betten an und ein Wohnzimmer, das jedem Indoorspielplatz Konkurrenz machen konnte. Gelüftet? Unwahrscheinlich. Einige Rollos auf Halbmast und die Frage, ob die jemals ganz oben waren? Der Waschkeller war dagegen noch nie so leer. Das musste ich ihm wirklich zugestehen. Dafür türmten sich die Wäschekörbe mit der Faltwäsche.
Auf dem Küchentisch lag regelmäßig die noch unberührte Tageszeitung. Dazu ist er einfach nicht gekommen. Genauso wenig, wie zu den vielen Reparaturen am Haus, die er sich vorgenommen hatte. Das alles hätte ich ihm natürlich vorher sagen können. Habe ich auch. Geglaubt hat er es mir aber offensichtlich nicht. Nach zwei Wochen Heimchen am Herd hatte er auch keine Lust mehr auf Einkaufen: "Wie, der Kühlschrank ist schon wieder leer?". Dafür entdeckte ich in der Speise einen kleinen Vorrat an 5-Minuten-Terrinen. Ja, und dann natürlich noch der Blick, als ich an einem Tag verkündetet, dass ich erst spät Abends heimkommen würde! Es war bestimmt derselbe, den er schon so oft auf meinem Gesicht gesehen hatte.
Ratschlag gefällig? Oder auch nicht.
Das alles brachte meine Welt wieder ins Gleichgewicht. Es war wohl doch nicht alles so "easy peasy" mit der Kinderbetreuung. Und ich hatte schon angefangen zu glauben, ich wäre einfach zu doof dafür. Zu doof dafür, eine entspannte und ausgeglichene Mutter zu sein. Zu doof dafür, entspannte und ausgeglichene Kinder zu haben. Dann aber erzählte er mir von dem Tobsuchtsanfall, den Primo an diesem oder jenen Tag hatte, weil er getragen werden oder sich die Schuhe alleine anziehen wollte. Oder er erzählte mir von dem Unfug, den sich Piccolo scheinbar mühelos jeden Tag ausdenkt. Und am Abend steige ich dann über volle Wäschekörbe, schüttele mein Bett auf und lüfte durch. Etwas sagen tue ich nicht. Mehr als ein verständnisvolles "Das kenne ich gut" kommt nicht über meine Lippen. Denn eine Dame schweigt. Sie genießt und schweigt.
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Ganz herzlichen Dank für Deinen tollen Text, liebe Silvia, ich musste beim Lesen so schmunzeln ;)
Ihr Lieben, wie lief das bei Euch mit der Elternzeit? Wie habt Ihr sie aufgeteilt, wer hatte die Hand am Steuerrad? Und welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Ahoi und bis ganz bald
Eure Küstenmami