(Bildquelle: http://www.luciemarshall.com/de/?p=6432)
Hallo Zusammen,
gerade bin ich auf ein Thema gestoßen, dass ich richtig
wichtig finde. Das mich aber auch aufwühlt und verwirrt. Von dem ich nicht so recht
weiß, was ich darüber schreiben soll – über das ich aber unbedingt schreiben
will!
Ihr seht schon – nicht so leicht. Schuld an allem ist
Lucie Marshall ;) die die Bloggerwelt mit dem Thema "Was hast Du (oder eine
Mami in Deinem Umfeld) bei Deinen Kindern wirklich gut gemacht?“ konfrontiert. Also
eine Hymne auf die Mamis soll geschrieben werden :) Lobhudelei ist erlaubt, und
sogar erwünscht.
Sollte einfach sein – oder?!? Endlich sich als Mami mal
nicht im schlechten Gewissen wälzen, sondern Pluspunkte sammeln, einfach für
sich selbst. Eigentlich eine gute Idee!
***
Aber was soll ich darüber schreiben?
Da böte sich zum Beispiel eine Liste der Dinge an, die
ich im ersten Jahr unseres Kindes richtig gut gemacht habe (oder von denen ich
das zumindest glaube). Oder eine Erzählung unseres doch oft vollen Tagesablaufs,
in dem ich bei den kleinen oder größeren Unfällen und Missgeschicken des
Familienlebens ruhig, gelassen freundlich etc. reagiere (denn das tue ich tatsächlich).
Oder die Hervorhebung einer einzelnen exemplarischen Großtat, die mich als Mami
besonders auszeichnet. Mein Mann meint, da eigne sich etwa die Hausgeburt
letztes Jahr: 20 Stunden Wehen, alles ohne Schmerzmittel und ein
quicklebendiges, gesundes und entspanntes Baby und glückliche Eltern als
Ergebnis.
Doch je öfter ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich
mich: Was heißt eigentlich „gut“ in diesem Zusammenhang, und was ist „wirklich gut“?
Heißt es, etwas Bestimmtes zu schaffen oder zu meistern,
wie eben die Geburt oder den Alltag? Oder etwas Spezielles zu haben bzw. dem
Kind zu bieten, etwa ein tolles Zuhause oder tolle Ausflüge? Oder etwas
Besonderes zu sein, also sich durch besondere Mami-Eigenschaften auszuzeichnen,
beispielsweise besonders geduldig zu sein?
Und was ist, wenn ich diese eine Tat, dieses Phänomen,
diese Eigenschaft nicht oder nicht in besonders hohem Maße aufweisen kann? Bin
ich dann keine gute Mami? Mache ich die Dinge dann nicht „wirklich gut“?
Oder brauche ich ein ganzes Bündel von wünschenswerten
Eigenschaften, Angeboten und Handlungen, um sagen zu können „Das mache ich als
Mami wirklich gut“? Und was ist, wenn ein Element aus diesem Katalog (der auch
erst geschrieben werden müsste) fehlt? Ist dann nix mit „wirklich gut“ – vielleicht
sogar „schlecht“?
Denn es ist vielleicht leichter zu sagen, was eine
wirklich schlechte Mutter ausmacht. Die ihre Kinder schlägt, nicht versorgt oder
Schlimmeres. Da ist man sich eher einig.
Überhaupt, wer entscheidet das? Wer kann einem MIT RECHT
sagen „Das haben Sie wirklich gut gemacht“? Klar ist nur, dass Mamis das öfter
gesagt bekommen müssten (das Gegenteil passiert schon häufig genug). Aber wer
darf über „gut“ (und „schlecht“) urteilen?
***
In dieser Blogparade soll ich das offensichtlich tun. Und
ich tue mich – wahrscheinlich sehr Mami-typisch – schwer damit. Ich glaube, ich
kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, was ich wirklich gut gemacht habe. Ich kann nur sagen, dass ich meinen Sohn
über alles liebe. Und das kleine Krümelchen in meinem Bauch ebenso.
Ich liebe meine Kinder – und das wird immer so bleiben. Ich
liebe den kleinen Rabauken, wenn er mich morgens völlig verschlafen aus seinem
Bettchen heraus anstrahlt. Ich liebe unsere Bauchmaus, wenn sie sich mit
leichten Bewegungen in mir rührt; es ist fast wie von innen gestreichelt werden.
Ich liebe unseren Sohnemann auch um 4:25 Uhr, wenn er mich zum zehnten Mal
in der Nacht mit Gebrüll weckt, weil er lieber spielen statt schlafen will und
gar nicht einsehen mag, warum das jetzt nicht geht. Ich liebe das Baby in
meinem Bauch ebenso, wenn es sich querlegt und nach allen Seiten boxt, so dass
ich tierische Schmerzen im Unterleib bekomme und nachts um 5:48 Uhr, wenn der Große
endlich wieder eingeschlafen ist, nochmal spucken muss. Abends, beim Schlafengehen
stecke ich meine Nase nochmal in die Haare des Lütten, bevor ich ihn hinlege,
und atme seinen wunderbaren Geruch ein und ganz viel Liebe aus. Ich streichle
meinen Bauch und freue mich unglaublich auf unser zweites Würmchen. Ich liebe
unsere Kinder. Punkt. ICH LIEBE SIE EINFACH! AUS-RUFE-ZEICHEN!!!!
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Ich kann nicht über die Qualität dieser Liebe urteilen.
Ich denke auch, alle Mütter lieben ihre Kinder, irgendwie, auch die „schlechten“.
Und diese Liebe IST etwas Gutes.
Und das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.
Eure Küstenmami