Freitag, 10. Juli 2015

Die ersten 1.000 Tage: Die Stillzeit, Teil 2

 
 
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Hallo Zusammen,
 
heute möchte ich die Serie von Artikeln zu den "ersten 1.000 Tagen" fortsetzen, in der bereits der Post zur Stillzeit, Teil 1 erschienen ist. Ihr erinnert Euch vielleicht: Die ersten 1.000 Tage umfassen den Zeitraum vom Beginn der Schwangerschaft bis zum 2. Lebensjahr des Kindes. In diesem Zeitraum ist die Ernährung der Mutter und des Kindes von entscheidender Bedeutung, da hier die Basis für eine gesunde Entwicklung, ein vermindertes Allergie-Risiko und ein starkes Immunsystem gelegt werden kann.

Im ersten Post hatte ich Euch viele grundsätzliche Informationen zum Stillen bereitgestellt und von meinen eigenen Stillerfahrungen mit meinen zwei Küstenkindern berichtet. Der Fokus lag insbesondere auf den Aspekten "Stillbeginn nach der Geburt" und "Einspielen der Stillbeziehung", weil unser 2. Wunder, unser kleines Küstenmädchen, gerade geboren war, und wir diese wunderschöne erste (Still-)Zeit zusammen erleben durften.
 
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Nun ist unsere kleine Tochter bereits unglaubliche 3 Monate alt, und wir sind ein paar Schritte weiter. Sie wächst und gedeiht, trinkt gut an der Brust und hat einen ordentlichen Appetit. Doch nicht nur sie selbst - auch ich habe riesigen Hunger! Kein Wunder, schließlich muss mein Körper noch eine weitere Person versorgen. Und damit das gut klappt, achte ich zur Zeit sehr darauf, was ich esse. Im heutigen Post, dem Teil 2 zur Stillzeit, soll es deshalb um die Aspekte "Die Ernährung der Mutter in der Stillzeit" und "Die Bedürfnisse des Babys und der Mutter beim Stillen" gehen. Hierbei möchte ich Euch nicht nur mit relevanten Daten und Fakten versorgen, sondern auch wieder meine eigenen Erfahrungen einfließen lassen.
 
Dieser Post ist, wie die gesamte Serie, in Zusammenarbeit mit Milupa entstanden. Milupa stellt nämlich nicht nur Babynahrung und Babyartikel her, sondern forscht auch intensiv zum Thema Ernährung. Insofern geht es in diesem Post nicht vorrangig um die Produkte von Milupa, sondern um die Grundsteine für eine lebenslange Gesundheit, die mit der Ernährung in den ersten 1.000 Tagen des Lebens eines Kindes gelegt werden können.
 


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Die Ernährung der Mutter in der Stillzeit

 
Die Stillzeit liegt mitten in den ersten 1.000 Tagen und kann sogar, wenn man lange stillt, über diesen Zeitraum hinaus gehen. Die Muttermilch ist ein wichtiger Schutzfaktor für die Gesundheit des Kindes: Das Immunsystem wird gestärkt und das Risiko für Übergewicht und Allergien gesenkt. Das alles funktioniert, weil die Muttermilch immer genau die richtige Zusammensetzung für den Säugling hat. Dafür jedoch muss die Mutter produzieren, und zwar bis zu einen Liter Milch am Tag. Das ist eine tolle Leistung des weiblichen Körpers!

Laut einer aktuellen Studie geht eine längere Stilldauer sogar mit einem verbesserten Sprachverständnis im Alter von drei Jahren sowie mit verbesserter verbaler und nonverbaler Intelligenz im Alter von sieben Jahren einher. Was mich nachhaltig beeindruckt hat: Gestillte Säuglinge von Müttern, die mindestens zwei Portionen Fisch pro Woche aßen, konnten zudem mit drei Jahren besser sehen und sich geschickter bewegen. Seefisch enthält nämlich langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCP), insbesondere die Omega-3-Fettsäure Docosahexaensäure (DHA), die wichtig für die Entwicklung des Nervensystems und des Sehvermögens des Babys sind.  

Aha, dachte ich, als ich das las: Habe ich deshalb so einen Appetit auf Fisch - weiß mein Körper, was mein kleines Küstenmädchen braucht? Kann schon sein... aber Fisch habe ich eigentlich immer schon geliebt ;)
 
Auf jeden Fall besteht für die Mutter in der Stillzeit ein erhöhter Nährstoffbedarf, wie die folgende Grafik veranschaulicht:



 Der Jodbedarf ist um 30 Prozent erhöht, der Eisenbedarf um 33 Prozent, der Folsäurebedarf um 50 Prozent und der Zinkbedarf um 57 Prozent. Außerdem wird eine tägliche, zusätzliche DHA-Zufuhr von 200 mg empfohlen; das beeinflusst das zentrale Nervensystem, die Augennetzhaut, das Gehirn sowie das Immunsystem des Säuglings positiv. Beeindruckende Zahlen, oder?

 


Als stillende Mami achte ich deshalb, wie schon in der Schwangerschaft, auf eine ausgewogene Ernährung. Das heißt, dass regelmäßig frisches Obst und Gemüse, Milch- und vollwertige Getreideprodukte sowie fettarmes Fleisch und fetter Seefisch bei uns auf dem Speiseplan stehen. Das klappt übrigens ganz gut, weil das auch die Dinge sind, die unser eineinhalbjähriger Küstenjunge am Familientisch mitessen kann. Sehr gern isst er z.B Lachs aus dem Ofen mit Zucchini aus dem eigenen Garten und Reis - und ich auch :)
 
Fisch ist übrigens auch ein guter Jodlieferant. Für die DHA-Zufuhr wird fettreicher Fisch wie Hering, Makrele, Lachs oder Sardine empfohlen. Die Eisenzufuhr kann über den Verzehr von Fleisch, aber auch mithilfe von Kürbiskernen, Leinsamen und Hirse verbessert werden; letzteres ist besonders für Vegetarier und Veganer relevant. Folsäure ist in mehreren Obst- und Gemüsesorten (z.B. Avocado, Spargel und Spinat) enthalten, kann aber auch über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
 
Fett und Süßigkeiten hingegen sollten eher reduziert werden. Eine Tasse Kaffee oder schwarzer Tee am Tag ist völlig in Ordnung; wenn es geht, trinke ich sie nach dem Stillen. Dann kann sich das Koffein bis zur nächsten Stillmahlzeit abbauen. Auf keinen Fall sollte man Nikotin oder Alkohol zu sich nehmen, denn diese gehen in hohen Dosen in die Muttermilch über und gefährden das Baby immens. Und nichts zu stark Blähendes bitte - gerade am Anfang muss sich die Verdauung des Säuglings erst einmal einspielen ;)
 
Wichtig ist auch, viel zu trinken, gerade wenn es so heiß ist wie jetzt! Beim Stillen bekomme ich momentan immer ungeheuren Durst; das ist in dieser Stillzeit noch viel stärker als beim Küstenjungen. Ich trinke sicher über drei Liter am Tag! Ein kleiner Trick: Wenn ich weiß, dass ich gleich stillen werde, stelle ich mir vorher etwas zu trinken an meinen Platz. Empfehlenswert sind hier Wasser, säurearme, verdünnte Säfte und milder Tee. Allerdings kein Pfefferminz- oder Salbei-Tee - die verringern die Milchmenge!
 
Spezielle Stilltees hingegen sollen die Milchbildung anregen. Mir schmeckt momentan wieder Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, den man ganz einfach und günstig in jedem Drogeriemarkt kaufen kann. Außerdem hilft er bei Blähungen - nicht nur bei der Mutter, sondern auch beim Kind :)
 
Die Bedürfnisse der Mutter und des Kindes in der Stillzeit

Mit dem Stillen werden viele Bedürfnisse befriedigt, nicht nur das nach Nahrung. Das Baby erfährt über den Körperkontakt an der Brust Nähe, Geborgenheit, Zärtlichkeit und Verbundenheit. Stillen kann ein inniges tiefes Glück bedeuten und die Beziehung zwischen Mutter und Kind unglaublich stärken.

Doch eine unproblematische Stillzeit ist keine Selbstverständlichkeit. Auf das Thema "Rat & Hilfe bei Sorgen und Problemen" bin ich ja bereits im 1. Post zur Stillzeit eingegangen. Wichtig ist, sich bei Bedarf früh Unterstützung zu holen, etwa durch eine erfahrene Hebamme oder eine Stillberaterin. Und auch wenn das Stillen gut läuft, darf man nicht vergessen, dass dabei zwei Partner mit unterschiedlichen Bedürfnissen beteiligt sind - deshalb ja auch der Ausdruck "Stillbeziehung".

Denn einerseits bilden Mutter und Kind beim Stillen nahezu eine Einheit, sind eng miteinander verbunden. Hannah Lothrop schreibt dazu in ihrem Stillbuch:
"Mutter und Kind brauchen einander körperlich und seelisch. So wie das Baby auf die Nahrung der Mutter angewiesen ist, braucht die Mutter das Baby, um ihre Brust zu leeren, damit diese nicht voll und schmerzend wird. Die Frau ist über ihren Körper, ihren Hormonhaushalt, mit dem Kind verbunden. Stillen ist ein stiller Dialog zwischen beiden, eine relativ gleichwertige Partnerschaft zwischen sonst so ungleichen Partnern." (S. 35)
Andererseits jedoch brauchen auch Mütter, die ihr Kind gerne stillen, einmal Raum und Zeit für sich. Denn ebenso wie die Bedürfnisse des Babys sind die Bedürfnisse der Mutter von Belang. Wichtig ist, die Zeit für sich selbst rechtzeitig zu organisieren, vielleicht mit Hilfe des Partners, der dann einmal exklusive Zeit mit dem Kind verbringen kann. Etwas mehr Freiheit kann das Abpumpen von Muttermilch verschaffen; aber auch das ist etwas, was jede Frau individuell entscheiden und ausprobieren sollte. Wie bei jeder Beziehung soll es auch beim Stillen langfristig beiden Partnern gut gehen!

Ich merke jetzt beim 2. Kind, dass ich viel besser abgeben kann und das auch gelegentlich tue. So kann ich mich auch mal abends mit einer Freundin ohne Baby treffen. Allerding ist Abpumpen nichts für mich, insofern bin ich rechtzeitig zum Stillen wieder zurück und behalte unterwegs mein Handy im Blick, damit mir mein Mann signalisieren kann, wenn das kleine Küstenmädchen früher als gewöhnlich Hunger bekommt. Ich genieße diese kleinen  Auszeiten auch sehr - genauso, wie ich mich freue, wenn ich wieder zu Hause bin und mein kleines Töchterchen in die Arme schließen kann...



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So viel für heute! Ich glaube, jetzt muss ich erst einmal etwas essen ;) Übrigens: Gerade ist bei uns das Profutura Mama Müsli für Stillende zum Testen eingetroffen - ich werde Euch davon berichten! Lasst es mich gerne wissen, wenn Ihr Fragen oder Anregungen zu den oben angesprochenen Themen habt; ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und Kommentare.

Ich wünsche Euch weiterhin eine schöne Stillzeit!

Eure Küstenmami


Dieser Beitrag ist in Kooperation mit und mit freundlicher Unterstützung von Milupa entstanden.
 


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