Mittwoch, 30. Mai 2018

Am Autostrand in Dänemark: Pro und Contra

Am Autostrand in Dänemark: Pro und Contra. Auf Küstenkidsunterwegs stelle ich Euch die Argumente für und gegen das Befahres des Strands mit dem eigenen PKW vor und berichte von unseren ganz persönlichen Erfahrungen am Strand von Dänemark.
 
Hej, Ihr Lieben!

Wart Ihr in Dänemark schon mal am Autostrand? Sprich, habt Ihr Erfahrungen damit gemacht, wie es ist, mit dem Auto an den Strand bzw. am Strand entlang zu fahren?
 
Denn in unserem hyggeligen Nachbarland ist das, wie die Kenner unter Euch sicherlich wissen, an einigen ausgewählten Stränden erlaubt. Ich muss zugeben, dass ich bis vor kurzem strikt gegen die Strandnutzung durch Autofahrer war - doch in unserem letzten Dänemark-Urlaub ist etwas passiert, das meine bis dato ablehnende Haltung erschüttert und mir einige der Vorteile des Aufenthalts am Strand mit dem PKW vor Augen geführt hat. 
 
Pro und Contra zum Thema Autostrand, was dafür und dagegen spricht, sowie unsere ganz persönlichen Erfahrungen erzähle ich Euch in meinem neusten Dänemark-Beitrag:

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Am Autostrand in Dänemark: Pro und Contra. Auf Küstenkidsunterwegs stelle ich Euch die Argumente für und gegen das Befahres des Strands mit dem eigenen PKW vor und berichte von unseren ganz persönlichen Erfahrungen am Strand von Dänemark.
 
Am Autostrand in Dänemark: Pro und Contra
 
Das kontroverse Thema Autostrand
 
Es ist ein Thema, an dem sich die Geister scheiden: Der Autostrand. Denn in unserem Herzensland Dänemark kann man ja vom Ferienhaus aus nicht nur zu Fuß an den Strand schlendern, sondern zumindest auf einigen ausgewiesenen Stränden an der Nordseeseite auch das eigene Fahrzeug benutzen. 
 
Ich muss gestehen: Ich liebe es, mit Kind, Kegel und und sogar Kubb bepackt per pedes zum Strand zu stromern. Durch die wunderschöne Dünenlandschaft zu wandern, das Meer in der Ferne immer näher kommen zu sehen, es bereits zu hören, zu riechen und zu schmecken. Dann mit Begeisterung zusammen mit meinen Küstenkindern die letzte Düne hinauf zu stürmen, von oben den Ausblick aufs Wasser und die endlose Weite der dänischen Sandstrände zu genießen, inne zu halten und durchzuatmen.

Nur um dann wieder hinunter, den blauen Fluten entgegen zu laufen. Alle Sachen fallen zu lassen, die Schuhe abzustreifen, die Arme auszubreiten und zumindest schon mal den großen Zeh ins Meer zu tauchen. Und zu wissen: Ich bin angekommen. Hier, jetzt, jeden (Strand)-Tag aufs Neue und zugleich für immer.
 
Dieses Gefühl ist unvergleichlich, unersetzlich und unbezahlbar.
 
Doch es ist wie gesagt auch gestattet, an bestimmten, gekennzeichneten Stellen nicht nur bis zum vorgelagerten Parkplatz, sondern mit dem Auto direkt auf den Strand zu fahren. Das kann sehr praktisch sein: Die Schlepperei fällt weg, man hat immer alles dabei, das Fahrzeug kann zugleich als Windschutz und Schattenspender dienen und auch das Fahrerlebnis am Strand hat für manche Menschen etwas ganz Besonderes.
 
 Das Befahren des Strandes mit dem PKW unterliegt dabei den üblichen Verkehrsregeln und natürlich dem gesunden Menschenverstand, denn in dem durchaus mal überraschend weichen Treibsand möchte sich wohl niemand freiwillig festfahren.
 
Dennoch passiert genau das immer wieder, ebenso wie es leider gelegentlich vorkommt, dass übermütige Autofahrer den Strand als Renn- oder Rallyestrecke missbrauchen. Das sind dann die Negativ-Beispiele, die die Gemüter zu Recht erregen und vor denen ich ehrlich gesagt auch ziemlich Angst habe, wenn ich meine (kleinen) Kinder am Strand frei drauflos laufen und toben lassen will.
 
 Doch im Gegensatz zu den "Randalierern" gibt es auch Menschen, die mit der Fahrerlaubnis am Strand keinen Schindluder treiben, sondern dankbar dafür sind, mit dem Auto bis kurz vor die Wassergrenze fahren zu dürfen. Und zwar einfach aus dem Grund, dass ihnen der Zugang ansonsten nicht oder nur unter stark erschwerten Bedingungen möglich wäre: Die Gehandicapten bzw. Menschen mit Gehbehinderung freuen sich, so überhaupt am Strandleben teilhaben zu können. Und für Familien mit kleinen oder vielen Kindern macht der fahrbare Untersatz den Strandzugang deutlich leichter.

Damit ist der Autostrand eine Chance für Menschen, die sonst nicht am Meer sein könnten - und das ist etwas ganz Wichtiges.
 
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Am Autostrand: Unsere Erfahrungen
 
Vielleicht könnt Ihr an meiner Schilderung des Wegs zum Strand oben bereits ablesen, dass ich lange Jahre eine ziemlich einhellige Meinung zum Thema "Autostrand" hatte und definitiv eher auf der einen "Seite" war: Auf der Seite derer, die die ungestörte, idyllische Natur und die wunderbare Ruhe an den Stränden Dänemarks bevorzugten und denen jedes Auto dort ein Dorn im Auge war.
 
Doch dann geschah etwas: Ich verknackste mir in unserem letzten Dänemark-Urlaub, wie ich Euch ja schon auf Instagram berichtet habe, den Knöchel. Beim Klettern auf der Hafenmole im schönen Aalbaek rutschte ich ab, und die Welt sah auf einmal anders aus. Bis zum Fuß hinunter war alles dick geschwollen, und ich konnte kaum auftreten. Unsere Abfahrt stand kurz bevor: Sollte ich ausgerechnet an unserem letzten Tag das Haus hüten müssen und nicht mehr zum Abschiedsbesuch an den Strand dürfen?
 
Was war ich da dankbar, dass es bei Lökken einen Autostrand gab! So konnte ich noch ein letztes Mal den Wellen zuwinken, mit meinen Küstenkindern im Sand spielen und bei zunehmenden Schmerzen einfach zwischendurch auf dem Beifahrersitz entspannen. Über die hohe Dünen hinter unserem Ferienhaus wäre ich mit meinem Hinkefuß nicht ans Meer gekommen - mit dem Auto hingegen schon. 

*Am Autostrand in Dänemark: Pro und Contra. Unsere Erlebnisse und Erfahrungen; die Argumente des Für und Wider des Befahrens mit dem eigenen Fahrzeug stelle ich Euch überblicksartig vor.

Der Autostrand: Pro und Contra auf einen Blick
 
Dieses Erlebnis hat meinen Blick auf das Thema "Autostrand" natürlich verändert bzw. relativiert; nichtsdestoweniger gelten weiterhin die Argumente für und gegen das Befahren des Strandes mit dem eigenen PKW. Hier habe ich sie alle nochmal überblicksartig für Euch zusammengefasst:
 
Contra: Das spricht gegen den Autostrand
 
* Naturschutz: Der Strand, besonders in Dänemark, ist eine wunderschöne Natur-Umgebung. Flora und Fauna müssen geschützt und geschont werden; Autos haben da nichts zu suchen!
 
* Naturgenuss: Nicht nur im Hinblick auf ökologische, sondern auch auf ästhetische Gesichtspunkte stören Fahrzeuge den Naturgenuss. Sobald Pkw am Strand sind, ist die Idylle dahin.
 
* Erlebnis: Der Weg zum Strand ist schon ein Erlebnis und "gehört dazu". Eine Autofahrt kann das nicht ersetzen.

* Eignung: Steckengebliebene Fahrzeuge sind Beispiele dafür, dass Fahren am Strand einfach nicht gut "funktioniert", dafür eignet sich der Sand nun mal nicht wirklich.
 
* Sicherheit: Wenn Autos am Strand sind, kann man Kinder und Hunde nicht frei laufen lassen; Fahrzeuge gefährden die Sicherheit anderer Strandbesucher.
 
* Ästhetik: Auch ein Foto vom Strand mit Autos drauf ist nicht halb so schön wie eins ohne ;) 

Pro: Das spricht für den Autostrand
 
* Mobilität: Auch Gebehinderte, Menschen mit Handicap und oder anderen Beeinträchtigungen wird der Strandbesuch ermöglicht
 
* Stauraum: Man kann alles mitnehmen, was man für den Tag braucht; das mühsame Schleppen fällt weg.

* Sportmobil: Auch für Wind- und Kitesurfer, die ja deutlich mehr an Ausrüstung brauchen, hat die Fahrerlaubnis am Strand immense Vorteile.
 
* Praktikabilität: Ein Teil der Ausrüstung kann vom Vortag im Auto liegen bleiben und muss am nächsten Tag nicht neu gepackt werden.
 
* Servicestation: Das Auto kann als nicht nur als Aufbewahrungsort, sondern auch als Windschutz, Schattenspender und zum Ausruhen dienen.
 
* Erlebnischarakter: Besonderes Fahrerlebnis am Strand; für manche hat zudem das Betrachten des Sonnenuntergangs im eigenen Fahrzeug eine eigene Romantik.
 
***
Wie seht Ihr das? Fallen Euch weitere Argumente ein? Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Autostrand?

Falls Ihr mit dem Auto am Strand seid: Bitte fahrt langsam, nehmt Rücksicht und haltet nach Kindern und Tieren Ausschau. Und schont die Natur so gut wie möglich, hinterlasst möglichst wenig Spuren und nehmt Euren Müll wieder mit. Doch das sollte ja ohnehin selbstverständlich sein :) 

Ahoi und gute Reise!
 
Eure Küstenmami
 
 
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12 Kommentare :

  1. Hej,
    auch ich gehörte zur contra-Fraktion und fand das Rumgedüse am Strand einfach furchtbar. Aber Du hast Recht, für Menschen mit vorübergehender oder dauernder Behinderung kann es ein Segen sein, direkt zum Strand fahren zu können. Man muss ja nicht Wildschwein spielen.
    Dein Pech mit dem Verknacksen tut mir leid. Hoffentlich hast Du die PECH-Regel beherzigt (und wenn nicht, dann nächstes Mal!)
    P = Pause, E = Eis, C = Compresse, H = Hochlagern.
    LG LO

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    1. Ja, das habe ich, auch wenn mir das mit der Pause echt schwer gefallen ist ;) Danke für Deine lieben Wünsche, und die meisten Autofahrer am Strand verhalten sich ja echt ok.

      Viele liebe Grüße
      Deine Küstenmami

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  2. Also ich liebe die Auto Strände es ist immer wieder ein Erlebnis und vorallem hat man immer alles dabei und muss nicht ewig alles schleppen ... klar hasse ich auch die Leute die meinen einen auf cool zu machen und darum zu spinnen mit den Autos ... sowas muss nicht sein und man muss auch nur den Auto nicht ins Meer rein oder bis gabz nach vorne ... Aber an sich ist es ein wirklich tolles Erlebnis und für Menschen die eventuell nicht anders können eine gute mit Lösung!!! Dennoch muss ich sagen bin ich eigentlich weder pro noch Contra weil man einfach beide Seiten hat und beide seiten eine wichtige rolle spielen !! Denn für die natur und alles ist es eigentlich nur mehr als schädlich diese ganzen Abgase und Autos!

    Aber dennoch ist es ein schönes Erlebnis und einfach mal so blöd es klingt bequem wenn man alles im Auto so nah dabei hat ...

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    1. Ich glaube auch, wenn beide Seiten Rücksicht nehmen, kommt jeder zu seinem Recht. Und es gibt ja Strände für beides, das ist echt toll in Dänemark :)

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  3. Ich denke an den seeehr breiten Strand von Römö... 2km laufen mit Kind und Kegel, um am Wasser sein zu können, ist schlichtweg zu mühsam für die meisten. Daher sehe ich es als positiv an das Auto nutzen zu können. Außerdem gibt es dort viele und große autofreie Zonen, sodass gefahrloser "Freilauf" für Kinder möglich ist.

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    1. Das stimmt, der Strand von Römö ist an vielen Stellen schön breit, genauso wie auf Fanö. Ich finde es gut, wenn man wählen kann, ob man mit oder ohne Auto an den Strand möchte.

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  4. Interessanter Artikel! Entspricht auch meiner Ansicht zu Autostränden in Dänemark ... Wenn Ihr wissen möchtet, wo man in Dänemark überall mit dem Auto an den Strand fahren kann, findet Ihr eine Liste aller Autostrände in meinem Blogbeitrag ...

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  5. Wir waren gerade zum zweiten Mal auf Fanø und wir haben es immer Mal so Mal so gemacht. Ich finde es ne coole Sache, beim ersten Urlaub 2018 war ich da auch noch geteilter Meinung, dieses Jahr habe ich daran keinen Gedanken verschwendet. Es ist gut so wie es ist.
    Wir sind an manchen Tagen mit dem Fahrradanhänger als Buggy umfunktioniert gegangen und an anderen Tagen wenn wir eh schon mit dem Auto unterwegs waren dann eben mit dem Auto zum Strand.

    Ein pro Punkt war für mich als Frau (die natürlich im Urlaub ihre Tage bekommt, juhu) dass ich fix zum Klohaus fahren konnte. Noch 1km laufen zu müssen um zum Klo zu gelangen, wäre ziemlich doof gewesen und man hätte wahrscheinlich wortwörtlich rot gesehen 🙈

    Um die Kinder mache ich mir auf Fanø keine Sorgen, da fahren wirklich alle sehr rücksichtsvoll. Erst abends wenn die Sonne langsam untergeht kommen evtleevtl Paar Wilde und wollen Donuts ziehen. Aber das sei ihnen gegönnt.

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    1. Ich habe die Autofahrer auf Fanø auch zumeist als rücksichtsvoll erlebt.

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  6. Ich bin absolut gehen Autos am Strand. Da flüchte ich im Urlaub vor den Autos in der Stadt und finde sie sm Strand wieder! Für Menschen mit Handycap kann es doch Ausnahmeregelungen geben. Da spricht dieWelt von Umweltschutzmaßnahmen und Plastik im Meer und der Reifenabrieb geht gleich auf direktem Wege ins Meer!!

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    1. Danke für Deinen Standpunkt! Deine Argumente kann ich gut nachvollziehen.

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