Habt Ihr vielleicht auch ein schüchternes Kind zu Hause? Eins, das erstmal abwartet, statt voraus zu preschen, das sich zurückhält, statt den Mund zu öffnen, und bei dem eine ganze Menge passieren muss, bevor es sich energisch für die eigenen Bedürfnisse einsetzt?
So ist auch unser Küstenjunge, der nur langsam aus sich herauskommt. Wenn es jedoch bei seltenen Gelegenheiten geschieht, ist es umso schöner, so wie in unserem #Familienmoment:
So ist auch unser Küstenjunge, der nur langsam aus sich herauskommt. Wenn es jedoch bei seltenen Gelegenheiten geschieht, ist es umso schöner, so wie in unserem #Familienmoment:
#Familienmoment Nr. 63: Wenn schüchterne Kinder energisch werden
Neulich waren wir in einem wunderschönen Freizeitpark bei uns im Norden unterwegs, der nicht nur tolle Attraktionen für große Kids und Erwachsene bietet, sondern in dem sich auch kleine Kinder wohl fühlen und spannende Abenteuer erleben können. Demnächst werde ich Euch mehr darüber berichtet, nur so viel sei schon verraten: Es gibt dort nicht nur eine, sondern gleich mehrere kleine Bimmelbahnen bzw. Fahrgeschäfte mit dem Charakter einer Eisenbahn; ich glaube, mindestens drei. Und unser Küstenjunge liebt momentan alles, was mit Zügen und Bahnfahren zu tun hat!
Gleich morgens, als wir unseren langen und mit Erlebnissen angefüllten Tag dort starteten, entdeckte mein Küstenjunge die erste Bahn, die einmal durch den ganzen Park tuckert, und sagte da bereits voller Begeisterung, dass er mit ihr fahren wolle. Das ist für ihn schon ungewöhnlich, normalerweise äußert er seine Wünsche erst spät und zaghaft, wenn überhaupt. Dass ich sie von seinen Augen ablesen, seine sehnsüchtigen Blicke und seinen gereckten Hals deuten und die kleinen, feinen Zeichen, die er mir gibt, verstehen muss, musste ich, die ich dazu neige, immer zu sagen, was ich denke, im Laufe der letzten vier Jahre erst lernen.
Und jetzt, jetzt sagte er endlich einmal, was er wollte - doch was taten wir Ignoranten? Wir vertrösteten ihn, weil wir erstmal andere Pläne hatten.
Und jetzt, jetzt sagte er endlich einmal, was er wollte - doch was taten wir Ignoranten? Wir vertrösteten ihn, weil wir erstmal andere Pläne hatten.
Später kamen wir dann auf unserem Weg an der zweiten süßen, etwas kleineren Eisenbahn vorbei, die in schönen Schleifen eine große, aber von uns Eltern überschaubare Runde fuhr. "Mami, die Eisenbahn! Bitte, mit der möchte ich fahren!!" Mein Küstenjunge wurde energischer. Da endlich merkte ich auf, registrierte, wie wichtig das meinem Jungen ist, hielt den Familien- und Freundestross, mit dem wir unterwegs waren, an und sorgte für eine Runde Bahnfahrt. Jedoch nur eine - wir wollten ja weiter, und die anderen Kids scharrten schon mit den Füßen. Da guckte mein großer Junge etwas traurig; aber er kam mit.
Später, viel später an diesem Tag erreichten wir die dritte, niedliche, kleinste Bimmelbahn, mit der auch schon die jüngsten Kids im Kreis fahren konnten. Zugegeben, auch die war nicht unser eigentliches Ziel, sondern das bunte Karussell dahinter und die rasante Rutsche nebenan. Doch mein Küstenjunge hatte seine eigenen Pläne. Und genug von unseren, denen er schon den lieben Tag lang gefolgt war...
"HALT!" rief er und baute sich vor dem Bimmelbähnchen auf: "Ich WILL Eisenbahn fahren!"
"HALT!" rief er und baute sich vor dem Bimmelbähnchen auf: "Ich WILL Eisenbahn fahren!"
Wir Großen horchten auf und blieben stehen, die anderen Kids ebenfalls. Unser Junge stieg schleunigst ein, ganz vorne. Die anderen Kids rutschten mit auf die Sitze und - bimmellim - los ging's. Doch sie hatten nach einer Runde genug - unser Küstenjunge nicht.
Er blieb einfach sitzen. Und fuhr weiter. Während die anderen nach nebenan gingen - zum Karussell, zu den Rutschen - fuhr er Eisenbahn. Und fuhr. Und fuhr. Runde um Runde, mit zusammengezogenem Mund, entschlossenem Blick und hoher Konzentration. Seine ganze Haltung sagte: Das will ich jetzt, das ist mir wichtig. Sehr, sehr wichtig.
Und ich blieb neben dem Bimmelbähnchen bei ihm stehen, obwohl ich ihn von der nächsten Attraktion aus auch noch gut im Auge hätte behalten können. Denn - jetzt endlich - war mir klar geworden, wie wichtig das für ihn war. Nicht nur das Eisenbahn-Fahren, sondern noch viel mehr: Dass wir ihn und seine Bedürfnisse sehen und würdigen. Dass wir wahrnehmen, wenn er den Mund aufmacht, weil das dann Bedeutung hat.
Denn er hatte es genau richtig gemacht, während wir ihn viel zu lange übersehen bzw. übergangen hatten: Er hatte sich für sich eingesetzt, erst leise, dann immer lauter und deutlicher. Seine Schüchternheit hatte er überwunden und sich für das stark gemacht, was ihm am Herzen lag. Und ich bin überzeugt: Genau so wird er auch wunderbar durchs Leben kommen.
Ich liebe Dich, mein großer kleiner Junge, und bin so stolz auf Dich!
Er blieb einfach sitzen. Und fuhr weiter. Während die anderen nach nebenan gingen - zum Karussell, zu den Rutschen - fuhr er Eisenbahn. Und fuhr. Und fuhr. Runde um Runde, mit zusammengezogenem Mund, entschlossenem Blick und hoher Konzentration. Seine ganze Haltung sagte: Das will ich jetzt, das ist mir wichtig. Sehr, sehr wichtig.
Und ich blieb neben dem Bimmelbähnchen bei ihm stehen, obwohl ich ihn von der nächsten Attraktion aus auch noch gut im Auge hätte behalten können. Denn - jetzt endlich - war mir klar geworden, wie wichtig das für ihn war. Nicht nur das Eisenbahn-Fahren, sondern noch viel mehr: Dass wir ihn und seine Bedürfnisse sehen und würdigen. Dass wir wahrnehmen, wenn er den Mund aufmacht, weil das dann Bedeutung hat.
Denn er hatte es genau richtig gemacht, während wir ihn viel zu lange übersehen bzw. übergangen hatten: Er hatte sich für sich eingesetzt, erst leise, dann immer lauter und deutlicher. Seine Schüchternheit hatte er überwunden und sich für das stark gemacht, was ihm am Herzen lag. Und ich bin überzeugt: Genau so wird er auch wunderbar durchs Leben kommen.
Ich liebe Dich, mein großer kleiner Junge, und bin so stolz auf Dich!
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Wie äußern sich Eure Kinder, wenn sie wirklich etwas wollen? Wie machen sie auf sich aufmerksam, wann überwinden sie ihre Schüchternheit?
Was war Euer #Familienmoment der letzten Woche oder in letzter Zeit? Schreibt ihn auf und verlinkt Euch in den Kommentaren. Das Logo könnt Ihr gerne mitnehmen, und denkt bitte daran, einen Backlink zu dieser Seite zu setzen. Die wenigen Regeln, die es gibt, könnt Ihr hier noch einmal nachlesen. Der #Familienmoment findet immer jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat statt.
Wie äußern sich Eure Kinder, wenn sie wirklich etwas wollen? Wie machen sie auf sich aufmerksam, wann überwinden sie ihre Schüchternheit?
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Ahoi und setzt die Segel
Eure Küstenmami
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