Neulich ist es wieder passiert: Ich habe für Freunde ein total leckeres dänisches Apfeldessert zubereitet, nämlich Æblekage, was man frei mit "Apfelkuchen" übersetzen kann. Doch als diese Köstlichkeit, die wir im Dänemark-Urlaub kennengelernt haben und auch zu Hause mehr als gerne essen, auf dem Tisch stand, ertönte nur ein erstauntes "Oooooohhhhh!"
Wie es dazu kam und wie man diesen wunderbaren Apfelkuchen, der kein Kuchen ist, zubereitet, verrate ich Euch in meinem heutigen Blogpost. Hier kommen die denkwürdige Geschichte und das Rezept von Æblekage:
***
Rezept: Æblekage - der dänische Apfelkuchen, der keiner ist
Der Kuchen, der kein Kuchen ist
Was erwartet Ihr, wenn Ihr "Apfelkuchen" hört? Na, wahrscheinlich doch einen richtigen Kuchen, mit leckerem Boden bzw. Teig, Äpfeln drauf und vielleicht noch einer Portion Creme oder Sahne.
Genau, und so geht es den meisten Touristen, wenn sie in Dänemark zum ersten Mal Æblekage bestellen oder eben meinen Freunden, die erwartungsvoll und mit gezückter Gabel an der Kaffeetafel saßen, als ich eben diesen dänischen Apfelschmaus ankündigte und ihn mit "Apfelkuchen" (nicht alle von ihnen sprechen Dänisch) übersetzte.
Und so ganz unrecht hatten sie ja nicht: Äpfel sind in dieser herrlichen Leckerei unseres geliebten Nachbarlandes enthalten und Sahne ebenso. Bloß eben kein Kuchen, denn der dänische Apfelkuchen ist in Wirklichkeit - ein Dessert. Das übrigens auch nicht gebacken, sondern in Gläser bzw. in eine Schüssel geschichtet wird. Ich finde das ja ganz praktisch, denn das verkürzt die Zubereitungszeit enorm :)
Doch deshalb haben unsere Freunde große Augen gemacht, als ich mit einem Tablett voll gefüllter Gläser aus der Küche gekommen bin. Mit besagtem "Oooooohhhhh!" beugten sie sich über das, was sie korrekt als Nachspeise identifizierten, und nach den ersten Löffeln kam der Ausruf nochmal. Diesmal allerdings nicht vor Überraschung, sondern als Geschmacksbekundung: Denn zum Trost dafür, dass Æblekage kein Apfelkuchen, sondern ein Apfelnachtisch ist, schmeckt er einfach köstlich.
So sehr, dass man ihm seinen irreführenden Namen verzeiht und nur noch eins möchte: Mehr davon. Das ist auch kein Problem, denn Ihr könnt Æblekage mit meinem Rezept ganz einfach nachmachen und Euch so ein Stück Dänemark, Sommer, Sonnenschein und den Geruch von weiten, grünen Apfelwiesen nach Hause holen.
Ich habe in Dänemark verschiedene Varianten des Apfeldesserts kennengelernt; hier verrate ich Euch mein Lieblingsrezept:
*
Rezept: Æblekage - das dänische Apfeldessert
Die folgenden Mengen klingen reichlich für 4 Personen; tatsächlich ist das Apfeldessert hier aber immer schneller verschwunden, als ich gucken kann.
Zutaten
1 kg Äpfel
1 Zitrone
1 Päckchen Vanillezucker
120 g Zucker
250 g Ymerdrys
100 g gehackte Mandeln
100 g gehackte Mandeln
200 ml Schlagsahne
Falls Ihr Ymerdrys noch nicht kennt: Das ist im dänischen Original eine Mischung aus getrocknetem, zerkrümeltem Roggenbrot und braunem Zucker. Klassischerweise wird der Drys (dt.: "Streusel") mit Ymer, einem herrlich cremigen und erfrischenden Milchprodukt gegessen; man kann aber auch viele andere leckere Speisen damit zubereiten.
Ihr bekommt Ymerdrys in jedem dänischen Supermarkt, könnt ihn aber auch zu Hause selber herstellen. Wer's einfacher mag oder keinen Ymerdrys zur Hand hat, nimmt stattdessen gehackte Mandeln, zerbröselte Amaretto-Kekse, Mandelsplitter oder Zwieback, den Ihr in einen Gefrierbeutel packt und anschließend mit dem dem Nudelholz zu Krümeln verarbeitet.
Die Dänen verwenden für den Æblekage statt Ymerdrys auch gerne Paniermehl, das sie mit etwas Zucker mischen und anschließend in geschmolzener Butter in der Pfanne rösten. Das ist ebenfalls lecker, aber ziemlich aufwendig - und Ymerdrys schmeckt einfach noch besser, finden wir :)
*
Zubereitung
1. Wascht und entkernt die Äpfel und schneidet sie in kleine Stücke. Füllt sie in einen Topf, gebt den Saft der Zitrone, den Vanillezucker und den Zucker hinzu und lasst das Ganze ca. 10 Minuten auf kleiner Flamme köcheln, so dass daraus ein festes Apfelkompott entsteht. Wer's feiner mag, greift zum Pürierstab und macht Apfelmus draus. Lasst das "Apfelkomplott", wie mein Küstenjunge zu sagen beliebt, danach abkühlen.
2. Schlagt die Sahne schön steif.
3. Schichtet abwechselnd Ymerdrys und das Apfelkompott in hohe Gläser. Mit einer Schicht gehackter Mandeln zwischendrin oder obendrauf schmeckt der Æblekage noch knackiger! Die oberste Schicht des Apfeldesserts besteht aus Schlagsahne. Wen das Hüftgold nicht stört, zieht auch zwischendurch noch Sahneschichten ein ;)
Fertig!
Ihr könnt das Apfel-Schichtdessert vor dem Servieren noch eine Stunde in den Kühlschrank stellen - müsst das aber nicht ;)
Für meine Kinder schichte ich Æblekage nicht in ein hohes Glas, sondern in eine flache Schüssel - so können sie den Nachtisch einfacher löffeln. Sie mögen ihren "Apfelkuchen" auch gerne bei Zimmertemperatur, während der Mann ihn klassisch dänisch kalt serviert genießt. Ich hingegen mag ihn lauwarm am liebsten - dann riecht er auch noch richtig nach dänischem Sommer!
Wenn Ihr noch mehr Rezepte mit Apfel bzw. Äpfeln sucht, probiert doch mal mein leckeres Lebkuchen-Schichtdessert oder meine Pfannkuchen, in die man auch wunderbar Äpfel einbacken kann. Ymerdrys, diese herrliche dänische Erfindung, ist außerdem eine der drei Zutaten in dem Ymer-Schichtdessert, dessen Rezept ich ebenfalls aus Dänemark mitgebracht habe. Und wenn Ihr wissen wollt, wo man wunderbar - auch mit Kindern - kostenfrei Äpfel ernten kann, schaut doch mal in meinen Artikel zu den Streuobstwiesen unseres schönen Nordens.
Mögt Ihr auch so gerne Gerichte und Leckereien aus Dänemark? Dann schaut gerne auf meinem Board Skandinavische Gerichte, Rezepte und Lebensmittel vorbei und merkt Euch die eine oder andere Köstlichkeit aus dem hohen Norden!
Falls Ihr mein Rezept ausprobiert, freue ich mich über ein Foto und eine Verlinkung auf Instagram mit @kuestenkidsunterwegs, dann kann ich Eure Bilder in meinen Stories teilen!
***
***
Alle unsere Dänemark-Urlaube findet Ihr auf unserer Urlaubsseite. Außerdem ist mein neues Buch "Sommer an der dänischen Nordsee" erschienen. Schaut doch mal rein und freut Euch auf den nächsten Dänemark-Urlaub!
Habt Ihr schon mal Æblekage, den dänischen "Apfelkuchen" gegessen? Was sind Eure liebsten Kuchen oder Desserts aus dem Herzensland? Und kennt Ihr weitere Gerichte, die irreführende Namen tragen bzw. bei denen der Name etwas ganz anderes vermuten lässt als das, was schließlich auf dem Tisch steht?
Ahoi und guten Appetit
Eure Küstenmami
Gefällt es Euch hier auf Küstenkidsunterwegs? Wenn Ihr mehr von mir lesen wollt, folgt mir gerne auf Facebook, Instagram und Pinterest. Ich freue mich!
Mögt Ihr den dänischen Æblekage? Dann merkt Euch das Rezept:
Wow, okay, das sieht interessant aus. Ich würde das wirklich gerne mal probieren :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Dorie von www.thedorie.com
Dann guten Appetit und liebe Grüße :)
LöschenDeine Küstenmami
Hej , ich kaufe Æblekagerasp in DK und benutze es für den Æblekage ;) liebe Grüße Angelika
AntwortenLöschenHej Angelika, das ist natürlich auch eine gute Lösung!
LöschenViele liebe Grüße
Küstenmami
Das klingt ja lecker! Und nein. Ich kannte diesen "Apfelkuchen" bislang noch nicht. Allerdings war ich noch nicht so oft in Dänemark, wie du.
AntwortenLöschenLG
Sabiene
Na, dann freue ich mich umso mehr, dass Du auf mein Rezept aufmerksam geworden bist!
LöschenHerzliche Grüße
Küstenmami
aber auf jeden Fall ein sehr leckeres Dessert ��. Danke für die Aufklärung und das Rezept. Das probiere ich gerne mal auch ohne Ymerdys (vielleicht mit Pumpernickel) aus.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Claudia von Gemüseliebelei
Ja, versuch das mal und melde Dich gerne, falls das gut geschmeckt hat :)
LöschenLiebe Grüße
Küstenmami