Hallo Zusammen,
wie Ihr ja wisst, sind wir diese Woche noch im Urlaub! Auf Facebook habe ich gestern gepostet, dass wir Skagen unsicher gemacht haben :) Und damit Ihr hier auf dem Blog wieder etwas zu Lesen habt, hat sich meine liebe Blogger-Kollegin Nathalie von Eine ganz normale Mama netterweise bereit erklärt, heute meine "Urlaubsvertretung" zu übernehmen und einen Gastbeitrag zu schreiben. Vielen Dank schon mal dafür, Du Liebe!
Das ist für mich eine ganz besondere Ehre: Nathalies Blog wurde nämlich gerade erst von Brigitte Mom als Blogliebling auserkoren! Das ist der absolute Ober-Orden in der Mami- und Elternbloggerwelt :) In meinen Augen hat sie den aber auch echt verdient, denn ich mag ihre lebendige und authentische Art zu schreiben sehr.
Nathalie
ist Mitte 30, freiberufliche Journalistin und Mutter von zwei, wie sie selbst sagt "meistens sehr niedlichen" Söhnen (fast 2 und ganz 4). Auf www.ganznormalemama.wordpress.com
schreibt sie häufig lustige, oft ironische, manchmal äußerst schwarzhumorige
Texte über den ganz normalen Wahnsinn einer berufstätigen Zweifachmutter, über
Trödeleien am Morgen, Trotzanfälle an Supermarktkassen oder das Herauspopeln
von Tomaten aus der Tomatensoße, aber auch über Reisen mit Kindern und
Buchtipps über lesenswerte Kinderbücher.
Viel Spaß mit ihrem tollen Text!
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Man lernt nie aus – wie meine Kinder mein Allgemeinwissen
erweitern
Wenn man Kinder hat, lernt man ständig hinzu. Das fängt in der Schwangerschaft an. Was man da alles über die Anatomie der Frau lernt – besser als jeder Biologieunterricht. Und wenn das Baby dann da ist: Man mutiert alsbald zum Entwicklungspsychologen und Ernährungsexperten, Stillberatung inklusive. Aber das richtige, knackige, im Alltag immer anwendbare Allgemeinwissen, das erwirbt man, wenn die Kinder Bücher entdecken. Und Sprechen lernen. Ab eineinhalb erschließt sich eine vollkommen neue Welt.
Wenn man Jungs hat, so wie ich, dann lernt man als Mutter ganz neue Fachgebiete kennen. Bei uns sind es die großen Fahrzeuge. Die Hälfte der Bücher heißt „Meine Baustelle“, „Die Feuerwehr“ oder „Die Müllabfuhr“, der Bauernhof geht auch noch, aber nur die Trecker und Mähdrescher, Tiere sind eher langweilig. Denn meine Jungs lieben alles, was laut ist und Dreck macht. Und so hat sich mein Vokabular ruckizucki um allerlei nützliche Begriffe erweitert wie „Gerader“ (der macht die Straßen gerade, als Erläuterung für die Nicht-Jungs-Mamis), „Muldenkipper“, „Drehleiterfahrzeug“, „Einsatzleitwagen“, „Rüstfahrzeug“ und „Löschgruppenfahrzeug“. Ich kenne den Unterschied zwischen Radlader und Normalobagger, ja sogar den Baggerlader vom Tieflader kann ich unterscheiden. Auch in Sachen Kehrmaschinen kenne ich alle Feinheiten, mit den genauen Begrifflichkeiten verschone ich Euch lieber.
Aber nicht nur mein Wissen hat sich exquisit in diese Baustellen-Richtung erweitert. Ich beobachte gerade mit Erstaunen, wie mein 21-Monate-alter Sohn das Sprechen lernt. Furchtbar schwere Wörter wie „Kehrmaschine“ oder „Einsatzleitwagen“ gehen ihm von den Lippen, als spräche er seit der Geburt. Wenn wir durch die Stadt gehen, wird jedes Fahrzeug persönlich begrüßt: „Müllauto! Laster! Bus! Mehr Busse! Großer Bus! Kehrmaschine! Mehr Kehrmaschinen! Bagger! BAGGER! BAGGER!“ Bagger sind das Größte für ihn. Ein Glück gibt es gerade zahlreiche Baustellen, so dass wir morgens auf dem Weg zur Tagesmutter immer viel zu gucken haben. Und die Aussicht auf die Baustelle mit dem Bagger lockt die Kinder tatsächlich einigermaßen pünktlich und mit nur geringem Trödel-Theater aus dem Haus.
Nein, wir haben unsere Kinder nicht besonders jungstypisch erzogen. Es ist jetzt nicht so, dass ich im Bauch schon vor Baggern stand und meine Kinder schon im Fruchtwasser ein sonores Brummen anhören mussten. Nein, ich habe ihnen auch nicht als Baby von Kehrmaschinen und Löschgruppenfahrzeugen erzählt. Ich bleibe auch nicht bevorzugt vor großen Baumaschinen stehen, ebenso halte ich für kleine Kätzchen oder Regenwürmer an. Aber es scheint doch irgendwie genetisch festgelegt zu sein: Jungs fahren auf große, laute Fahrzeuge ab. Anders kann ich es mir zumindest beim Großen nicht erklären. Der Kleine mag sich da vieles von seiner Begeisterung bei seinem großen Bruder abgeschaut haben – wobei die Begeisterung bei ihm noch viel ausgeprägter ist.
Je älter die Kinder werden, umso mehr lernt man als Mutter noch hinzu. Der Große hat gerade seine Dinosaurierphase. Nun bin ich Expertin und kann einen Stegosaurus vom Triceratops unterscheiden, so komplizierte Namen wie Ichthyosaurus oder Pteranodon aussprechen und weiß, was ein Compsognathus ist. Wobei mein Expertentum von dem meines Sohnes noch übertroffen wird. Was der an lateinischen Namen runterrasseln kann – unfassbar!
Die Dinophase scheint jetzt aber von der Astronautenphase abgelöst zu werden. Ich lerne gerade die Reihenfolge unserer Planeten neu und brach mir neulich einen ab, die Schwerkraft kindgerecht zu erklären. Man lernt nie aus, wirklich nicht. Nur mein Wissen über Pferde und die Aufzucht von Kaninchen ist ein bisschen auf der Strecke geblieben. Ich will es mal so ausdrücken – das Interesse meiner Jungs ist irgendwie etwas… einseitig. Hauptsache groß und laut, ob Dino oder Bagger. Ich bin ja nur froh, dass die Dinos ausgestorben sind und hier nicht der Haustierwunsch „Brachiosaurus“ auf dem Brief an den Weihnachtsmann steht!
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Oha, Nathalie, da hätten Du und Deine Jungs uns heute gut helfen können: Im Einkaufszentrum von Hjørring hat uns nämlich ein überlebensgroßer (Plastik-)Dino angeguckt - und ich hatte keine Ahnung, was das jetzt für einer ist! Leicht verlegen musste ich erstmal nach dem Info-Schild suchen, um meinem Küstenjungen einen simplen Tyrannosaurus Rex erklären zu können ;)
Ich wünsche Euch allen einen schönen Mittwoch - bis bald!
Eure Küstenmami
Vielen Dank für die nette Anmoderation! Und Dir noch einen erholsamen Urlaub :-) Liebe Grüße, Nathalie
AntwortenLöschenSehr gerne, liebe Nathalie! Vielen Dank für Deinen schönen Beitrag!!!
LöschenBin gerade durch Zufall auf diesen Beitrag gestoßen. Liest sich wunderbar! Auch mich überraschen meine Kinder immer wieder und bereichern meinen Wissenshorizont!
AntwortenLöschenDankeschön, auch im Namen meiner lieben Gastautorin!
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