Hallo Zusammen,
wie Ihr ja schon auf Facebook sehen konntet, war diese Woche enorm viel los! Normalerweise könnt Ihr ja immer montags, mittwochs und freitags hier von mir lesen - doch diesmal war zusätzlich am Dienstag Monatsmotto-Tag (weil der 1. des Monats war), und am Donnerstag musste ganz dringend der Spendenaufruf für die Flüchtlingshilfe raus. Dafür war Freitag tatsächlich "frei" - und Familienzeit :)
Und jetzt kommt auch noch "WMDEDGT"! Was ist das denn? Tsja, das heißt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" und ist eine Blogger-Aktion, die mir im August, als wir zum ersten Mal dabei waren, so viel Spaß gemacht hat, das ich jetzt wieder teilnehme. Ganz lieben Dank übrigens an Frau Brüllen, die mir das Ganze aufgehalst hat ;)
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Für dieses Wochenende habe ich mir etwas vorgenommen: Ich will mein Monatsmotto umsetzen. Aus dem schlichten Motto eine "Monatsaufgabe" zu machen, hatte nämlich Mirjam von perfektwir in ihrem Kommentar vorgeschlagen.
Das finde ich gar nicht so schlecht! Die Botschaft ist ja eindeutig: Ich bin nicht perfekt, sondern eine reale Person. Ich muss mein Leben leben, nicht das von anderen Leuten. Klingt einfach - oder?!? Ich bin gespannt, wie sich das im Familienalltag umsetzen lässt.
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Na, dann mal los:
5.41 Uhr: Einfach nur ich selbst zu sein, ist um diese Uhrzeit gar nicht so einfach. Ich bin nämlich hundemüde und möchte nach der anstrengenden Nacht einfach nur schlafen. Doch unser kleines Küstenmädchen (5 Monate) ist anderer Ansicht: "Mami, gib her die Milch! Mami, Mami, schnell!!" Natürlich sagt sie das noch nicht wirklich, aber das, was sie sagt, ist so laut, dass ihre Bedürfnisse nicht zu überhören sind. Also ist Stillen angesagt.
7.12 Uhr: Yeah! Nach dem Trinken durfte ich mich nochmal umdrehen, und wir haben alle weitergeschlafen. Das ist doch mal was! Ich weiß, dass die Super-Mom natürlich nicht wieder eingenickt wäre, sondern in der Zwischenzeit mindestens drei Waschmaschinenladungen gewaschen, die Katzen gefüttert, das Haus gesaugt, die Bäder gewischt und den Frühstückstisch für die gesamte Familie gedeckt hätte. Ich aber nicht - die neue Mrs. Unperfekt.
7.54 Uhr: Alle sind durchs Bad , gewickelt und angezogen. Sogar mein Mann ;) Das klappt ganz gut, weil sich die Morgenroutine eingespielt hat. Mein Ich nickt mir zufrieden im Spiegel zu. Über Mrs. Perfect muss ich dabei nicht nachdenken - es läuft einfach. Entspannt!
8.02 Uhr: Ooops, doch nicht so ganz angezogen. Die Socken des "großen" Küstenjungen (20 Monate) fehlen, und er hat das Shirt von gestern an. Meine Schuld - hätte ich rauslegen müssen. Komm, versuche ich zu mir selbst zu sagen, ist halb so wild, hier sind die Socken und das Shirt ist noch sauber. Doch da ist sie wieder, die Stimme aus meinem Hinterkopf, die eigentlich gar nicht mir gehört: "Hat der Junge denn nichts Ordentliches zum Anziehen?"
8.11 Uhr: Frühstück. Nicht ganz so entspannt. Unser Küstenjunge hat richtig Freude am Essen, aber auch Freude am Essen-Runterwerfen, Essen-auf-dem-Tisch-Verteilen, Essen-an-den-Klamotten-abwischen und Essen-in-die-Haare-Schmieren. Beim letzten Punkt hört es bei mir auf. Ich will nicht nochmal das ganze Kind waschen und anziehen! Die perfekte Mami würde das jetzt vielleicht lächelnd tun - aber nicht mit mir, ich habe meine Grenzen. Für das "Nein" gibt es Geheul - pfui Mami, Essen soll doch Spaß machen!
9.35 Uhr: Nach der Beseitigung sämtlicher Essensspuren, zwei weiteren Wickelrunden, einer Runde Mützen-Tauziehen, drei Schuh-Umentscheidungen (der Junge hat 'nen Fetisch!) kommen wir endlich los. Von wegen früh unterwegs! Tsja, Leute, schaut her, so sieht das reale Leben aus. Mein Leben jedenfalls. Im Film mit Super-Mami wären solche Szenen natürlich rausgeschnitten worden.
9.55 Uhr: Damit sind wir spät dran für die verabredete Kinderwagenbesichtigung. Wie immer, seufz.
10.23 Uhr: Ich bin nicht perfekt. Wir sind nicht perfekt. Der Kinder- oder besser gesagt der Geschwisterwagen ist nicht perfekt. Aber gut. Den nehmen wir. Als Zugabe gibt's Pluspunkte für das Annehmen der Welt so wie sie nun mal ist.
11.00 Uhr: Ankunft im Einkaufszentrum. Noch ein paar Besorgungen, und ab nach Hause.
11.04 Pustekuchen. Der Große hat gesch*etert, die Kleine hat Hunger. Und zwar laut! Also Wickeln, Stillen, Wickeln. Ich fühle mich ein klein wenig erschöpft. Eigentlich sehr erschöpft. Haben eigentlich ständig alle nur Hunger oder k*cken? Wo bleibe ich?
12.00 Uhr: Die nötigsten Besorgungen sind erledigt. Mein exquisites Ich hätte gern noch geshoppt, aber... Immerhin haben wir diesen süßen Frosch als Mitbringsel für die Nachbarin erstanden. Die ist echt ein Engel, im Urlaub hat sie liebevoll Haus-Sitter und Dosenöffner für unsere Katzen gespielt. Großes Dankeschön!
12:31 Uhr: Mittagessen. Siehe Frühstück. Das Geschirr ist noch heil. Ach ja, und mein Küstenmädchen hat wieder ihren Brei gegessen, seit ca. einer Woche üben wir das, mit wechselndem Erfolg. Sie ist zwar total verschmiert, aber lacht - und mein Mama-Herz hüpft. Egal ob perfekt oder nicht, wenn es meinen Kindern gut geht, bin ich glücklich!
15:00 Uhr: Der Mittagsschlaf war herrlich. Schlaf ist überhaupt etwas Herrliches. Nach einem guten Schlaf habe ich überhaupt viel mehr ICH!
15.25 Uhr: Wir wollen auf den Spielplatz. Wetterfest anziehen bitte - bei uns scheint der Herbst Einzug zu erhalten, und trotzdem ist Aprilwetter. Das Anziehen geht nicht ohne Protest ab, meine Mami-Nerven werden schon wieder etwas dünner. Doch hallo, ICH bin's - das ist ja wohl verzeihlich, oder?
15.34 Uhr: Oh NEIN. Das darf nicht wahr sein. Unser Großer sich wieder eingesch*etert. Mein Mann ist dran mit Wickeln und flucht. Er ist halt auch kein Super-Dad. Dann hätte er auch etwas anderes zu tun. Oder habt Ihr jemals Batman vollgek*ckte Windeln wechseln sehen?
16.00 Uhr: Spielplatzidylle. Das kleine Küstenmädchen schläft friedlich im Wagen, der Große spielt fröhlich im Sand. Wir sitzen auf der Bank und genießen die Sonne. Mein Ich räkelt sich und fühlt sich wohl.
17.25 Uhr: Wieder zu Hause. Gleich gehen der ganze Abendbrot-Wahnsinn und die Abendroutine los. Schnell noch das hier verbloggen :) War doch eigentlich ein ganz schöner Tag. Und mein Ich? Doch, ich war ziemlich Ich selbst, mit ein paar Höhen und Tiefen. Das ist schon ok. An der Perfektions-Front muss ich noch arbeiten - aber auch das werde ICH noch schaffen.
20.00 Uhr (hoffentlich): Und heute Abend, wenn ich die süßesten Kinder der Welt ins Bett gebracht habe, werde ich mich auf die Krimi-Dinner-Party davonschleichen, auf die ich mich schon so lange gefreut habe. Im Stil der 20er Jahre. Mit gutem Essen, Kostümen und Rollenspiel. Da kann ich ganz ich selbst sein. Als Lady Kathlyn Winslet.
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Und was habt Ihr den ganzen Tag gemacht?
Auf Eure Antworten und Kommentare freut sich
Eure Küstenmami
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