Habt Ihr Lust auf frisches Brot, aber nicht viel Zeit? Liebt Ihr es, mit Euren Kindern zu backen, doch Euch nerven die langen Wartezeiten, während der Teig gehen muss? Dann habe ich genau das Richtige für Euch: Ein Rezept für ein einfaches, leckeres Brot, das über Nacht im Kühlschrank geht und am nächsten Morgen gebacken wird!
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Denn ich muss zugeben: Eigentlich backe ich total gerne. Wenn da nur der Zeitaufwand nicht wäre! Ich liebe Selbstgebackenes, aber die vielen Wartezeiten bei Hefe und Natur-Sauerteig sind manchmal ganz schön lästig. Vor allem, wenn ich kribbelige kleine Küstenkinder dabei habe, die gar nicht verstehen, warum man nach ein paar Runden rühren und kneten schon wieder aufhören und warten soll, wo man doch eben erst so schön seine Hände mit Mehl eingerieben hat. "Mama, laaaangweilig!!!"
Das ist bei diesem Brot anders: Am Abend bereitet man den Teig in nur einem Gang zu, stellt ihn über Nacht in den Kühlschrank, und am nächsten Morgen füllt man das Brot einfach in die Backform und schiebt es in den Ofen. Das ist total praktisch! Und für ein leckeres Frühstück ist außerdem gesorgt :)
Wie das klappt? Das Geheimnis liegt in der Kühlung: Hefe mag keine Kälte - sie "arbeitet" dann einfach langsamer. Der Teig geht trotzdem, nur halt nicht so flott wie bei Zimmertemperatur. Währenddessen könnt Ihr Euch jedoch ganz geruhsam zurücklehnen und andere schöne Dinge tun. Oder sogar schlafen ;)
Im Fachjargon heißt dieses Verfahren "lange kalte Führung" und wird auch gern von Back-Profis angewandt. Das Brot wird dann nämlich besonders feinporig und lecker! Manche sagen auch, gehen lassen über Nacht ergäbe ein besonderes Aroma... aber das müsst Ihr selbst probieren.
Außerdem kommt bei dieser Art der Zubereitung ein weiterer Trick zur Anwendung:
Gegenüber einem "normalen" Brot-Teig wird hier die Hefe-Menge deutlich reduziert. Zum Vergleich: Wenn ich ein herkömmliches Brot backe, nehme ich auf 500 g Mehl einen ganzen Hefewürfel, das sind normalerweise 42 Gramm. Für meinen Teig, der über Nacht geht, benötige ich für diese Menge Mehl jedoch nur knapp ein Viertel der Hefe, nämlich 10 Gramm. So gesehen kann ich (theoretisch) mit einem Hefewürfel und der entsprechenden Menge Mehl gleich vier (!) Brote backen ;)
Gegenüber einem "normalen" Brot-Teig wird hier die Hefe-Menge deutlich reduziert. Zum Vergleich: Wenn ich ein herkömmliches Brot backe, nehme ich auf 500 g Mehl einen ganzen Hefewürfel, das sind normalerweise 42 Gramm. Für meinen Teig, der über Nacht geht, benötige ich für diese Menge Mehl jedoch nur knapp ein Viertel der Hefe, nämlich 10 Gramm. So gesehen kann ich (theoretisch) mit einem Hefewürfel und der entsprechenden Menge Mehl gleich vier (!) Brote backen ;)
So, genug der Erläuterungen, jetzt geht's los!
Zutaten
(für ein Brot)
* 250 g Roggenmehl
* 250 g Weizenmehl
* 10 g frische Hefe
* 1/2 Teelöffel Honig
* 1 Teelöffel Salz
* Etwas Wasser zum Quellen
Die Mischung des Mehls ist übrigens variabel; Ihr könnt z.B. auch 200 g Roggenmehl mit 300 g Weizenmehl mischen. Der Roggenmehl-Anteil sollte nur nicht zu stark dominieren, sonst geht das Brot nicht auf.
Zubereitung
Der Brotteig
1.) Ihr gebt die Hefe in eine große Schüssel und löst sie in etwas Wasser auf. Den Honig fügt Ihr hinzu und verrührt das Ganze kurz.
2.) Dann die restlichen Zutaten dazugeben und mit dem Knethaken des Handrührgeräts ca. 5 Minuten auf hoher Stufe verkneten.
3.) Die Schüssel mit einem feuchten Tuch abdecken, damit die Oberfläche des Teigs nicht austrocknet, und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Fertig!
Backen am nächsten Morgen
Jetzt müsst Ihr nur noch den Teig in eine eingefettete Backform füllen oder zu einem Brotlaib formen! Bitte nicht mehr kneten :)
Dann heizt Ihr den Backofen auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vor. Währenddessen geht der Teig noch ein bisschen, dafür müsst Ihr aber nichts mehr tun.
Dann schiebt Ihr das Brot in den Ofen. Bei 250 Grad ca. 10-15 Minuten backen; dann nochmal 40-50 Minuten bei 180 Grad backen. Wenn das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl klingt, ist es fertig!
Einfacher geht's nicht :) Und jetzt: Hinsetzen und genießen!
Einfacher geht's nicht :) Und jetzt: Hinsetzen und genießen!
Noch ein Tipp: Stellt eine feuerfeste Schüssel mit ca. 200 ml Wasser unten in den Ofen, wenn Ihr das Brot hinein schiebt. Dann wird die Kruste knuspriger ;)
Übrigens: Es macht nichts, wenn das Brot von außen etwas krumpelig aussieht - Hauptsache, es schmeckt von innen :)
Wir essen es am liebsten noch warm aus dem Ofen mit Frischkäse oder einfach mit dänischer (= gesalzener) Butter!
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Was ist Euer liebstes Brot? Backt Ihr gelegentlich selbst? Und besonders interessiert mich: Kanntet Ihr die Zubereitung, bei der man den Teig im Kühlschrank über Nacht gehen lässt, bzw. die "lange kalte Führung" schon?
Guten Appetit wünscht
Eure Küstenmami
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Liebe Küstenmami,
AntwortenLöschendein Brot sieht lecker aus! Ich backe fast unser gesamtes Brot selber, allerdings mit Sauerteig - dauert lange, ist aber soooo lecker.
Die Übernachtgare kenne ich von Brötchen, aber oft reicht die Zeit dann doch nicht für frische Brötchen und ich greife zu TK-Brötchen, geschmacklich natürlich nicht zu vergleichen.
Im Blog habe ich mal ein Rezept für Hefeteigbrötchen gezeigt, sie gehen etwa 1 Stunde und sind so bei uns auch kindertauglich.
Viele liebe Grüße
Sternie
Danke, liebe Sternie!
LöschenBrot mit Sauerteig mögen wir hier auch, doch Du hast recht, das dauert ein bisschen. Auf Deine Hefeteigbrötchen bin ich gespannt; ich schau nachher gleich mal bei Dir auf dem Blog vorbei!
Herzliche Grüße von der Ostseeküste
Küstenmami
Hallo Liebe Küstenmami
AntwortenLöschenHört sich lecker und leicht an.
Werde ich testen.
Wie viel Wasser wird benötigt.
Etwas Wasser ist für einen Anfänger nicht so leicht ;-)
LG
Ja, da hast Du recht, bitte entschuldige den ungenauen Ausdruck!
LöschenEs ist nur so, dass ich es wirklich von der Konsistens des Teigs abhängig mache, also jedesmal ein bisschen anders. Doch als Richtwert kann ich Dir 300-350 ml angeben. Nimm lieber erstmal etwas weniger und füge dann noch etwas dazu, wenn der Teig zu fest wirkt.
Viele liebe Grüße und viel Spaß beim Backen
Küstenmami
Das brot ist sehr lecker. Ich gebe immer etwa eine halbe tasse wasser zur hefe und dann beim kneten nach und nach noch etwas dazu. Wenn ich das brot abends schon brauche, lasse ich den teig bei zimmertemperatur ein paar stunden gehen. Das funktioniert auch. Danke für das tolle rezept!
AntwortenLöschenWie schön, dass es Dir schmeckt! Ja, das Brot funktioniert natürlich auch mit Gehenlassen, nur würde ich dann etwas mehr Hefe nehmen. Und danke für den Tipp mit dem Wasser!
LöschenDas sieht ja sehr fluffig aus! Werd ich auch mal ausprobieren :)
AntwortenLöschenLieben Gruß,
Alice von alicechristina.com
"Fluffig" ist ein gutes Wort, das fertige Brot ist wirklich ganz leicht und locker :)
LöschenGuten Appetit und liebe Grüße
Küstenmami
Ich backe regelmäßig Wurzelbrot selbst. Auf knapp 600 g Mehl kommen da 0.5 Gramm Hefe. Also in etwa Erbsengröße. 24 Stunden bei Zimmertemperatur, nach 8 und 16 Stunden dehnen und falten, nach 24 Stunden formen, nochmals gehen lassen und dann backen. Und alles ohne Küchenmaschine.
AntwortenLöschenDas klingt auch sehr lecker!
LöschenDas klingt wirklich nach einem leckeren Rezept. Ich liebe es zu backen und werde es auf alle Fälle mal nachbacken.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Luisa von http://www.allaboutluisa.com/
Sehr gerne; ich hoffe, es hat dir geschmeckt!
LöschenHerzliche Grüße
Küstenmami
Super leckeres und lockeres Brot! Habe es längsgewirkt, eingeschnitten und nochmal 20 min. gehen lassen.
AntwortenLöschenEinschneiden ist eine gute Idee; danke, dass Du das erwähnst!
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