Freitag, 3. April 2015

Unser kleiner Bücherfreund




Hallo Zusammen,
 
neulich hat mein kleiner Rabauke so schön neben mir gespielt - doch dann machte es plötzlich "plopp", "plopp" und "RrrUMPS"! Was war das? Seht selbst: 
 
  
Genau - er hatte mein Bücherregal entdeckt. Oder soll ich lieber sagen "erwischt"? Da kam bei mir die Frage auf: Wann und womit beginnt das eigentlich - das Interesse an Büchern?

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Für unseren geliebten Rabauken spielt sicher die Haptik, also das Anfassen, das sensitive Gefühl für Bücher eine Rolle. Er "be-greift" sie im wahrsten Sinne des Wortes.

Klar, er räumt allgemein gerne ein und aus, wie viele Kinder seines Alters. Das lässt sich prinzipiell auch in den Komplex "Motorische Entwicklung" einordnen, ebenso wie das Stapeln und Sortieren, das dem Ausräumen folgt. Doch warum stürzt er sich seit Neuestem speziell auf Bücher? Denn es ist ja nicht so, dass es nicht auch viele andere interessante Sachen zum Ausräumen und Ausprobieren im Arbeitszimmer gäbe...

Ich glaube, er findet die Beschaffenheit der Bücher, ihr Material, das Handhaben von ihnen spannend. Er tastet sie mit den Fingern ab, schlägt sie auf und versucht zu blättern.
Und, mal ehrlich, fassen wir Erwachsene nicht auch gerne Bücher an, die sich gut anfühlen, einen schönen Einband haben und genau richtig in der Hand liegen, so dass man sie am liebsten gar nicht mehr loslassen möchte?



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Dazu kommt auf jeden Fall die Optik. Unser Erstling liebt es bunt und bebildert. In den Bilderbüchern, die wir bis jetzt für ihn angeschafft haben, ist meist auf einer Seite ein Gegenstand oder eine einfache Szene in leuchtenden Farben abgebildet. Auch das Baby Pixi, was wir schon relativ früh für ihn hatten, heißt bezeichnender Weise "Kennst Du die Farben?"


Er liebt auch das Buch, das ihm seine zukünftige Tagesmami zum 1. Geburtstag geschenkt hat, denn darin ist ganz viel Glitzer. Bei meinen Büchern sind ebenfalls die Bilder, besonders die Titelbilder von Interesse.



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Da sind wir schon beim nächsten Punkt. Denn wenn der geliebte Rabauke ein Bild entdeckt, macht er bei meinen Büchern das, was er mit seinen Bilderbüchern bereits seit einiger Zeit praktiziert: Er deutet mit dem Finger auf das Bild und guckt mich fragend an. Dann muss ich sagen, was auf dem Bild zu sehen ist.

 
 
Bei den Bilderbüchern ist das einfach - aber wie erkläre ich ihm das Titelbild von "Die verlorene Ehre der Katharina Blum"?



Das heißt, Bücher anzugucken ist für ihn ein wunderbares Spiel. Zu diesem Spiel kann er selber auffordern, wenn er z.B. ein Bilderbuch bringt oder meine Bücher aus dem Regal zieht. Er stupst dann nachdrücklich mit dem Finger auf das Bild, und ich sage "Ball", "Boot" oder auch "B-B-B-Biene". Die Lautmalerei ist kein Stottern, sondern Absicht: Er liebt es, wenn ich mit Sprache und Aussprache spiele und beobachtet genau meine Lippen :)

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Denn das Spiel hat mit Sprache zu tun, genauer gesagt mit dem Lernen des Bezeichnens von Dingen. Besonderen Spaß scheint es unserem Küstenjungen zu machen, wenn er einen Bezug herstellen kann zwischen den Gegenständen im Bilderbuch und denen in seiner Welt. So sagte ich neulich "Das ist ein Auto, brumbrum", als er das entsprechende Bild ausgesucht hatte. Er guckte mich kurz an, strahlte und flitze dann ganz schnell zu seiner Spielzeugkiste auf Rädern, bei der wir auch immer "brumbrum" rufen, wenn er sie durch die Gegend schiebt :) Das klappt übrigens auch mit dem kleinen roten Auto, zu dem es das passende Gegenstück im Buch gibt.



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Letztlich hoffe ich, dass unser Vorbild ihm ein bisschen hilft, in die Welt der Bücher zu finden. Mein Mann und ich lesen beide gerne, obwohl wir es früher sicher häufiger getan haben. Und ich liebe Kinderbücher! Auch als Erwachsene kann ich sie wieder und wieder verschlingen. So freue ich mich total auf die Zeit des Vorlesens von kleinen und größeren Geschichten - wann die wohl kommen mag?



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Zusammengefasst spielen also bei dem Interesse unseres Kurzen für Bücher die Aspekte Haptik, Optik, Spiel, Sprache bzw. Lernen von Bezeichnungen und vielleicht auch unser Vorbild eine Rolle.

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Wie ist das bei Euch? Wann und wie haben Eure Kinder angefangen, sich für Bücher zu interessieren? Welche Erfahrungen habt Ihr mit Büchern für Eure Kinder im Kleinkindalter gemacht?

Eine wunderschöne Lesezeit wünscht Euch

Eure Küstenmami

 

1 Kommentar :

  1. Huhu,
    schön zu sehen, dass bei euch auch vor dem Lesespaß der Ausräumspaß kommt, richtig schön liest es sich scheinbar nur, wenn man mitten in den Büchern sitze kann :-)
    LG
    Andrea (von goldfrosch.ws)

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