Moin, Ihr Lieben!
Ein sonniges Wochenende liegt hier im Norden und in Schleswig-Holstein vor uns - und vielleicht möchtet Ihr ja spazieren gehen? Deshalb setze ich meine Reihe der Küsten-Spaziergänge rund um Kiel fort und nehme Euch mit in ein Gebiet, das einigen dem Namen nach bekannt sein dürfte, in dem jedoch die wenigsten schon auf Tour waren: Dem Ölberg in Mönkeberg.
Unser Spaziergang führt Euch durch ein spannendes bewaldetes Gebiet in Küstennähe und zugleich zu einem der großartigsten, aber auch unbekanntesten Aussichtspunkte von ganz Kiel. Auch ein kleiner Abstecher zum Strand ist mit dabei, das hat unseren Küstenkindern, die bei unseren Familienausflügen und Spaziergängen natürlich immer mit dabei sind, besonders gefreut.
Ahoi, kommt einfach mit!
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Küsten-Spaziergänge rund um Kiel, Teil 2: Der Ölberg in Mönkeberg
Wald, Küste und Strand: Eine abwechslungsreiche Kombination nahe bei Kiel
Spazierengehen tut so gut! Zum Glück haben wir hier in Schleswig-Holstein zur Zeit bestes Frühlingswetter und strahlenden Sonnenschein, so dass wir den Aufenthalt im Freien richtig genießen können. Da die klassischen Ausflugsziele in vielen Fällen noch geschlossen haben, unternehmen wir mit unseren Kindern zahlreiche Spaziergänge rund um Kiel. Gerne an der Küste entlang, aber natürlich auch auf den schönen Feld- und Waldwegen der Umgebung!
Eine tolle Gegend für einen Spaziergang unmittelbar bei Kiel ist der sogenannte Ölberg in Mönkeberg. Denn hier stoßen Wald, Küste und Strand aufeinander; das ist eine spannende und abwechslungsreiche Kombination. Zudem befindet sich hier einer der schönsten, aber auch am wenigsten bekannten Aussichtspunkte an der Kieler Förde, und zwar ganz oben auf dem Ölberg.
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Der Ölberg von Mönkeberg
Doch Moment mal - liegt der Ölberg nicht in Jerusalem? Nein bzw. nicht nur, auch das Gebiet bei Mönkeberg auf dem Kieler Ostufer wird so genannt.
Einst von der Stadt Kiel als Naherholungsgebiet angelegt, nutzte es ab 1933 die Reichsmarine, um dort riesige unterirdische Tankanlagen zu errichten. Der größte der Tanks konnte 20.000 Liter Öl fassen. Mithilfe einer Pipeline, die zum Anlegepier am Kieler Fördeufer führte, wurden hier im Zweiten Weltkrieg die Kriegsschiffe der deutschen Marine betankt. Entsprechend galt das Gebiet bei Mönkeberg als strategisches Ziel der Alliierten Streitkräfte und wurde fast völlig zerbombt.
Heute ist der Ölberg wieder ein schönes, wenn auch ein wenig wildes, bewaldetes Gebiet, das von zahlreichen Wegen und Pfaden durchzogen ist und in dem man gut spazieren gehen kann. Nur die Reste der Bunker und die abgesperrten Flächen sollten Spaziergänger nicht betreten, um Unfälle zu vermeiden.
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Unser Spaziergang auf dem Ölberg von Mönkeberg
Das Gebiet des Ölbergs in Mönkeberg können Spaziergänger von drei Seiten aus erreichen: Erstens vom Parkplatz am Mönkeberger Strand aus, der gleich neben der Seebrücke liegt. Von dort wendet man sich Richtung Süden und steigt dann eine für Kieler Verhältnisse steile Steintreppe zum Ölberg hinauf. Zweitens kann man vom Hasselfelder Strand dem Uferweg kurz Richtung Norden folgen und dann einen der Pfade den Berg hinauf nehmen. Eine dritte Möglichkeit ist, seinen Spaziergang vom Ort Mönkeberg selbst aus zu starten.
Genau das haben wir getan. Von der Kleingartenanlage des Ortes führt der Rohlfsweg in das bewaldete Gebiet. Wir sind dem rechten Zweig des Rolfswegs gefolgt, der in einem leichten Bogen bis zum Ölberg selbst verläuft. Kurz vor unserem Ziel - die Aussichtsplattform ganz oben auf dem Berg - sieht man bereits das blaue Wasser der Kieler Förde durch den zart-grünen Wald schimmern, das ist ein toller Anblick.
Unsere Küstenkinder haben natürlich gleich die Treppe nach oben erspäht, die von dem Spazierweg abzweigt. Von hier aus könnt Ihr jedoch auch zum Hafen von Mönkeberg hinab steigen und die Segelschiffe und Sportboote aus der Nähe betrachten, deren Einlaufen in die Kieler Förde Ihr von oben mitverfolgen könnt. Der Anlegen bzw. die Mönkeberger Brücke sind auch sehr schön zum Flanieren und Schauen. Der weiß-rote Mönkeberger Leuchtturm rundet das pittoreske Bild ab.
Doch das eigentliche Highlight dieses Spaziergangs ist die Aussichtsplattform auf dem Ölberg, die Ihr nicht verfehlen könnt, wenn Ihr besagter Treppe folgt. Oben stehen ein paar Bänke, ein Mülleimer, der besser genutzt werden könnte, und eine Brüstung, die kleine Kinder davon abhält, den Abhang hinunter zu kugeln. Besonders am Morgen und frühen Vormittag ist es hier sehr ruhig und fast menschenleer. Und der Ausblick ist der Hit! Ihr könnt vom Ölberg aus einen phänomenalen Panorama-Blick über die gesamte Kieler Förde genießen. Wir standen bestimmt eine Viertelstunde nur da und haben geschaut.
Das Blau des Wassers, das Weiß der Schiffe und das Frühlingsgrün der Kieler Umgebung geben ein tolles Bild ab. Ihr habt die großen Fähren und in der Saison die Kreuzfahrer ebenso im Blick wie das Kieler Westufer und die Einfahrt zum Nord-Ostsee-Kanal schräg gegenüber. Wenn Ihr mögt, dann nehmt Euch für diesen Spaziergang ein Fernrohr mit, dann klappt das Shipspotting umso besser!
Nachdem wir uns von der tollen Aussicht losreißen konnten, sind wir auf einigen kleinen Pfaden in südlicher Richtung gelaufen und schließlich hangabwärts zum Uferweg an der Kieler Förde hinab gestiegen. Von dort aus ist es nur noch ein kurzes Stück bis zum Hasselfelder Strand, wo wir einen weiteren Stopp eingelegt haben, um den Blick aufs Meer zu genießen und unsere Nasen in die Sonne zu halten.
Unsere Küstenkinder haben eine Runde im Sand gespielt und ein paar Muscheln gesammelt. Im Sommer kann man hier gut baden, obwohl der Strand von Hasselfelde noch nicht den Status einer offiziellen Badestelle der Stadt Kiel erlangt hat.
Der Rückweg war ganz leicht und einfach nur eine kleine Retour: Wieder haben wir zuerst den Weg am Kieler Fördeufer entlang genommen, um dann auf den Pfad rechts in den Wald und den Berg hinauf abzubiegen. Nach ein paar weiteren Pfaden, die wir einfach nach grober Himmelsrichtung ausgewählt haben, sind wir dann auf den anderen Zweig des Rohlfswegs gestoßen. Diesem sind wir quer durch das Gebiet des Ölbergs am Rand der Kleingartenanlage von Mönkeberg bis zu unserem Ausgangspunkt gefolgt.
Mit Pausen und vielen Ausblicken waren wir insgesamt eineinhalb Stunden unterwegs. Dabei haben wir gar nicht viel Strecke gemacht - aber umso mehr erlebt! Ich kann Euch diesen Küsten-Spaziergang, der auch wegen der vielen kleinen Wege kreuz und quer über den Ölberg und der teils wild wuchernden Natur ein tolles Erlebnis ist, nur empfehlen.
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Wie hat Euch unser Spaziergang gefallen? Wenn Ihr auf der Suche nach weiteren Inspirationen für schöne Touren rund um unsere schleswig-holsteinische Landeshauptstadt seid, guckt doch gerne mal in die Beschreibung unseres Spaziergangs an der Steilküste von Stohl, unserer Tour zur Zeit der Rapsblüte, unseres Spaziergang am Schwentineufer und unseres Küstenspaziergangs bei Jellenbek im Schwedeneck. Frühlingshaft ist unser Spaziergang um den Langsee, herbstlich die Tour am Nord-Ostsee-Kanal bei Suchsdorf und winterlich unser Schlitten-Ausflug über den Kuckucksberg!
Gerne könnt Ihr auch einen Blick in mein Buch "111 Orte für Kinder in Kiel"* werfen, dort zeige ich Euch zahlreiche weitere Ausflüge und interessante Flecken in und um Kiel. Wenn Ihr erfahren wollt, wie Ihr hier im Norden glücklich werdet, schaut in mein Glücksmomente-Buch*.
Ahoi und viel Spaß unterwegs!
Eure Küstenmami
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