Moin, Ihr Lieben!
Unser Küstenjunge ist mit seinen 4 Jahren voll in der "Warum"-Phase angekommen. Er will alles, wirklich alles wissen, alles ergründen, alles verstehen - und zwar sofort. Das ist total süß, höchst verständlich, aber in gewisser Hinsicht auch ein kleines bisschen anstrengend, jedenfalls für uns Eltern.
Geraten wir doch damit des Öfteren in Erklärungsnot: Denn auch, wenn unser großer Junge glaubt, dass wir alles wissen, so ist das einzige, was wir ziemlich sicher wissen, dass
das keineswegs der Fall ist. Zumal meist ein "Warum?" das nächste jagt: Kaum ist die erste Frage beantwortet, zieht diese Antwort eine zweite Frage nach sich, die Antwort darauf eine dritte und so weiter. Kommt Euch das bekannt vor?
das keineswegs der Fall ist. Zumal meist ein "Warum?" das nächste jagt: Kaum ist die erste Frage beantwortet, zieht diese Antwort eine zweite Frage nach sich, die Antwort darauf eine dritte und so weiter. Kommt Euch das bekannt vor?
Und obwohl wir vollstes Verständnis für die Bedürfnisse unseres Kindes in der Warum-Phase haben und seine Neugierde eigentlich toll finden, führt die schier endlose Kette der "Wieso-Weshalb-Warums" teils zu verzweifelten, wenn nicht gar absurden Aussagen unsererseits. Die sind dann wenigstens komisch - zumindest im Nachhinein; so wie etwa dieser Dialog in unserem #Familienmoment:
***
(Verzweifelter Blick zum Mann gegenüber. Warum kann der nicht auch mal antworten?!)
#Familienmoment Nr. 60: Die Warum-Phase, der Revolverheld und die Löcher im Käse
Der folgende "Warum"-Dialog ereignete sich, wie schon einige unserer #Familienmomente, am Abendbrotstisch. Zugegebenermaßen sind zumindest wir Eltern zu diesem Zeitpunkt oft schon ein bisschen erschöpft, denn ein langer Tag, meist mit mehr Fragen als Antworten, liegt hinter uns. Unser Küstenjunge hingegen lief zur Höchstform auf:
"Mami, den Käse mag ich gern. Kann ich mehr davon haben?"
(Er mag etwas. Juchhe!)
"Ja klar, Großer, hier bitte!"
"Mami, warum ist der Käse gelb?"
(Hilfe! Schon sitze ich in der Bredouille.)
"Das hat mit den Kühen zu tun. Das kommt von der, äh, Farbe in der Milch."
"Von der Farbe in der Milch, Mami? Die Milch ist doch weiß! Warum ist der Käse dann gelb?"
(Mist. Da hat er natürlich recht. Wie erkläre ich das bloß? Kann ich einem Vierjährigen mit Beta-Carotin, Farbstoff-Umwandlung & Co kommen?)
"Mein Großer, die Farbe ist eigentlich in den Pflanzen, die die Kuh frisst. Das sieht man bloß in der Milch nicht, deshalb ist sie tatsächlich weiß. Im Käse aber schon, der ist dann schön gelb."
(Puh. Warum muss ich als Mami eigentlich alles wissen?)
"Dann ist die Farbe erst grün, dann weiß und dann gelb, Mami?"
"Ja, genau, jedenfalls so ungefähr. Gelb ist auch einfach eine schöne Farbe, findest Du nicht auch?"
(Was rede ich da eigentlich? So ein Quatsch!)
"Mami, warum hat der Käse Löcher?"
(Oh nein! Warum hat der Käse eigentlich Löcher? Irgendwas mit der Reifung, den Gasen und dem Lufteinschluss vielleicht? Ach, weiß der Henker, aber jedenfalls nicht ich. Mist, antworten muss ich ja trotzdem.)
"Oh, das ist schwierig..."
(Stotter. Was soll ich jetzt bloß sagen? Ob es auffällt, wenn ich einfach den Raum verlasse?)
"Warum?"
(Mist. Mistmistmist. Das weiß man doch. Oder?)
"Ja, also, äh, der Herstellungsprozess..."
(Bitte hör auf, mich mit Fragen zu löchern, bitte! Löcher im Käse reichen völlig.)
"Warum der Herstellungsprozess, Mami? Was ist das?"
(Verzweifelter Blick zum Mann gegenüber. Warum kann der nicht auch mal antworten?!)
Da sprang der Göttergatte tatsächlich in die Bresche:
"Weißt Du, mein Großer, die Löcher sind im Käse, weil da jemand reingeschossen hat!"
(Wie bitte? Hat der das jetzt wirklich gesagt?)
"Warum reingeschossen, Papi?"
(Darauf bin ich auch gespannt. Schießen geht ja eigentlich gar nicht. Das Kind ist erst vier Jahre alt!)
"Na ja, weil ein Käse Löcher haben muss."
(Ach ja? Ich fühle mich auch schon ganz porös.)
"Warum?"
"Weil das nun mal so ist."
(So weit waren wir schon. Kann das nicht bitte ein Ende haben? Bitte?!)
(So weit waren wir schon. Kann das nicht bitte ein Ende haben? Bitte?!)
"Warum Papi? Das verstehe ich nicht?"
(Ich ehrlich gesagt auch nicht. Siehe oben)
"Ja, mein Sohn..."
(Echt jetzt? Nee, oder?)
"... der Käse muss Löcher haben, deshalb schießt die immer jemand rein."
"Warum Papi? Wer schießt denn?"
(Habe ich erwähnt, dass ich strikt gegen schießen etc. bin?)
"Der Revolverheld, mein Sohn."
(Waaaas?! Nicht im Ernst. Das kann er jetzt nicht bringen.)
"Waas?!"
Unser Küstenjunge bekam leuchtende Augen.
Unser Küstenjunge bekam leuchtende Augen.
(Oh nein!!!)
"Der Revolverheld? Wie cool!"
(Nicht wirklich.)
Mein Mann jedoch wittert trotz vorgerückter Stunde Morgenluft. Denn da war schließlich kein "Warum?" im letzten Satz: "Ja, der Revolverheld."
(Ich bin nur zufällig hier. Ich kenne die beteiligten Personen nicht. Ich kenne mich nicht. Schäm.)
"Aber warum..."
(Mist. Es geht weiter...)
"...warum sind im Käse auch manchmal keine Löcher?"
(Ha! Das würde ich jetzt auch gerne wissen)
"Mmmhh, äääähhhm, ach so..."
(Ha, jetzt weiß er auch nicht weiter. Ätsch!)
"Papi, bestimmt muss der Revolverheld auch mal Pause machen."
(Wie bitte? Warum rettet der ihn jetzt? Mein Mann atmet auf. Na gut, ich ebenfalls)
"Ja, genau. Der Revolverheld macht auch mal Pause. So wie wir. Der muss schlafen. So wie Du."
(Ja. Genau. Stimmt eigentlich. Gute Idee. Aber: Schön wär's.)
"Schlafen?! Och nöö, Papi! Warum???"
(Aaaarggghhh!!!!!!! *KopfaufdenTischschlag*)
***
Kennt Ihr so was? Hat Euch die Warum-Phase auch erwischt? Und weshalb ist es eigentlich so schwierig, als Mami oder Papi seinem Kind einfach mit "Ich weiß es nicht" zu antworten?
Was war Euer #Familienmoment der letzten Woche oder in letzter Zeit? Schreibt ihn auf und verlinkt Euch in den Kommentaren. Das Logo könnt Ihr gerne mitnehmen, und denkt bitte daran, einen Backlink zu dieser Seite zu setzen. Die wenigen Regeln, die es gibt, könnt Ihr hier noch einmal nachlesen. Der #Familienmoment findet immer jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat statt.
Ahoi und immer Rückenwind
Eure Küstenmami
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Ein echt witziger Dialog. Kinder sind schon herrlich, können einem aber auch den letzten Nerv rauben.
AntwortenLöschenIch habe irgendwann angefangen, solche Fragen zu sammeln, um daraus Gute Nacht Geschichten zu schreiben. Darin beantworte ich sie auf fantasievoller Art, ohne mich immer an die Wahrheit zu halten. ;)
Das klingt toll, das ergibt bestimmt schöne und witzige Geschichten, die zudem für Euch einen hohen Erinnerungswert haben!
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