Hej, Ihr Lieben!
In Norwegen begrüßt man sich nämlich ebenso wie in Dänemark, Schweden und überhaupt ganz Skandinavien mit "hej" bzw. "hei", nur spricht man es jeweils etwas anders aus. Und heute habe ich ein "norwegisches" Rezept für Euch, für den unglaublich leckeren und doch blitzschnell zubereiteten Beeren-Quark meiner Tante Tilda.
Allerdings ist bei diesem Rezept alles ein bisschen anders, ebenso wie bei meiner Tante Tilda ;) Dazu erzähle ich Euch gleich eine kleine Geschichte, über den Beerenquark aus meiner Kindheit, über's Flunkern, das die Welt ein bisschen bunter macht, und warum Tildchen es mit der Wahrheit nicht immer so genau nahm...
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DIY: Norwegischer Beeren-Quark. Tante Tildas Rezept
Tante Tilda, ein leckerer Beeren-Quark aus meiner Kindheit und ein bisschen Flunkern
So weit ich in meine Kindheit zurückdenken kann, haben wir meine Tante Tilda besucht. Sie wohnte auch hier oben im Norden, allerdings Richtung Westküste. Ich habe mich immer riesig gefreut, wenn wir hingefahren sind, denn Tante Tilda war eine meiner Lieblingstanten. Und sie hat jedesmal einen herrlichen Beeren-Quark gemacht, den ich geradezu schüsselweise verschlungen habe.
Meist gab es ihn mit frischen Himbeeren aus ihrem kleinen Garten hinterm Haus, wenn Saison dafür war, und ansonsten mit allem, was gerade da war. Am besten schmeckt er, finde ich, tatsächlich mit den aller-, allerletzten Beeren des Jahres; Ihr könnt aber auch genausogut gefrorene Himbeeren aus dem Tiefkühlfach nehmen. Erdbeeren und Heidelbeeren schmecken übrigens auch hervorragend!
Tante Tilda hat immer behauptet, sie hätte das Rezept für ihren berühmten Beeren-Quark aus Norwegen. Doch wenn sie das gesagt hat, hat sie mir mit einem schelmischen Gesichtsausdruck zugezwinkert, jedenfalls wenn die anderen es nicht gesehen haben. Außerdem gibt es in Norwegen zwar, ebenso wie in ganz Skandinavien, eine Reihe vorzüglicher Milchprodukte, doch mit dem Quark ist das so eine Sache. Ein wirkliches Äquivalent zu deutschem Quark findet man nämlich nicht.
Deshalb denke ich, dass Tante Tilda ein bisschen geflunkert hat (sorry, Tildchen!). Ebenso, wenn sie behauptet hat, dass sie für ihren Beeren-Quark stuuuuuuuundenlang in der Küche gestanden hätte. Die Zubereitung geht nämlich ganz einfach und blitzschnell. Maximal 10 Minuten dauert dieser leckere Nachtisch, manchmal auch nur 5! Doch vielleicht wollte Tante Tilda vor mir, ihrer Lieblingsnichte (jawoll!) einfach ein bisschen angeben - und das kann man ja verstehen, oder?
Überhaupt hat Tante Tilda es mit der Wahrheit nicht immer ganz genau genommen. Jedenfalls nicht in den kleinen, unwichtigen Dingen. Die hat sie oft aufgehübscht, ein bisschen größer und wichtiger gemacht. Da kamen tolle Geschichten bei raus! Ich glaube einfach, Tante Tilda war eine muntere, kluge Person, die jedoch aus dem Dorf, in dem sie geboren wurde, nie so wirklich "wech" gekommen ist. Auch nicht nach Norwegen, obwohl sie gerne die Welt entdeckt hätte, das weiß ich! Und so erzählte sie eben öfter mal ein bisschen "Quark", damit das Leben etwas bunter und interessanter wurde. Doch in den wichtigen Dingen hat sie mich nie angelogen!
Wir alle haben sie geliebt, und noch heute genießt der "norwegische Beeren-Quark" in unserer Familie einen hervorragenden Ruf. Er steht bei Geburtstagen und Familienfeiern oder einfach mal als Nachtisch bzw. als "besonderes Dessert à la Tante Tilda" auf dem Tisch. Auch eignet er sich gut fürs Mitbringen zu einer Feier, weil man ihn so hervorragend vorbereiten kann.
Und hier verrate ich Euch das Rezept:
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Zutaten
500 g Magerquark
250 g Sahnequark
2 Becher Schlagsahne
1 Päckchen Vanillezucker
500 g tiefgefrorene Himbeeren oder andere Beeren
Zusätzlich, je nach Belieben und Geschmack:
Weihnachtskringel
Krokant
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Zubereitung
1.) Schlagt die Sahne steif und lasst dabei den Vanillezucker einrieseln.
2.) Hebt erst den Quark und dann vorsichtig die Beeren unter. Die Beeren könnt Ihr tiefgefroren dazugeben, wenn Ihr den Quark noch etwas ziehen lassen wollt, oder leicht angetaut, wenn er für den sofortigen Verzehr gedacht ist.
3.) Wenn Ihr mögt, könnt Ihr jetzt noch ein bisschen dekorieren oder eine weitere Zutat hinzufügen.
Wie zum Beispiel Weihnachtskringel, also diese lecker-schokoladigen Zuckerkringel, die zuverlässig ab September die Läden und Kindermägen füllen, obwohl Weihnachten noch weit entfernt ist.
Die Weihnachtskringel sind zwar auch kein Stück norwegisch, dafür aber bei Kindern wie Erwachsenen gleichermaßen beliebt, auch wenn das von den letzteren keiner zugeben mag. "Tsja", sagte Tilda in ihrer pragmatischen norddeutschen Art, "man muss eben Prioritäten setzen". Ach, Tildchen :)
Außerdem könnt Ihr natürlich auch gut Krokant in jeglicher Form in den Beeren-Quark mischen, das passt geschmacklich und Krokant gibt es jetzt ebenfalls an jeder Ecke. Ich krümel dazu immer den typischen Blätter-Krokant in die Schüssel - wenn meine Küstenkinder die Packung nicht vorher leerfuttern.
Ihr könnte den Beeren-Quark sofort verzehren. Noch leckerer wird er allerdings, wenn Ihr ihn ein paar Stunden im Kühlschrank ziehen lasst. Ich nehme ihn immer eine Stunde vor Verzehr aus der Kälte, damit die Beeren schön angetaut sind.
Falls Ihr noch auf der Suche nach weiteren skandinavischen Köstlichkeiten seid, probiert doch mal das Rezept für meinen unglaublich leckeren schwedischen Schokokuss-Nachtisch aus!
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So, Tante Tilda und ich freuen uns, wenn Euch ihr "norwegischer" Beeren-Quark schmeckt, auch wenn er vielleicht einfach nur eine gut norddeutsche Nachspeise ist ;)
Übrigens: Wie haltet Ihr es mit dem Flunkern? Sagt Ihr immer, wirklich immer, die Wahrheit oder erzählt Ihr auch gern mal ein "Geschichtchen" wie Tante Tilda?
Ahoi und guten Appetit!
Eure Küstenmami
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oh lecker, ich liiiiiiiebe Quarkspeisen. Dein Rezept mit dem Blätterkrokant ist ja mal der oberhammer..... das wird noch heute ausprobiert. yammi yammi, danke!
AntwortenLöschenLiebe Grüße und fröhliches Schlemmen,
Simone
Schön, dass Dir mein oder vielmehr Tante Tildas Rezept gefällt! Danke für Deinen lieben Kommentar und guten Appetit <3
LöschenViele liebe Grüße
Küstenmami
Meine Schwiegermutter hat ihn sehr oft gemacht als sie in Schweden wohnte , sie kannte ihn von ihrer Tante. Allerding gibt es in Schweden ja kein Quark und da hat sie immer Fil das ist so ähnlich wie Dickmilch aber auch mega lecker genommen .
AntwortenLöschenDas kenne ich auch! Ach, die skandinavischen Milchprodukte sind ohnehin so ein Genuss!!
LöschenIch liebe Himbeeren und Krokant sowieso und Quark geht hier auch immer weg. Da muss ich am Montag gleich einkaufen gehen und mich eindecken und natürlich die Weuhnachtskringel nicht vergessen (bei uns heißen die Perlenplätzchen).
AntwortenLöschen"Perlenplätzchen" klingt total süß und stimmt ja bei näherem Hinsehen auch <3 Danke für das (für mich neue) Wort!
LöschenLieben Dank an Tante Tilda in Flunkerstorf Kreis Scherzbüttel. Das Rezept ist wundervoll, wiewohl danach bei Nacht diese possierlichen Tierchen namens Kalorien kommen und die Klamotten mindestens 1 Nummer kleiner nähen werden.
AntwortenLöschenGrüße vom quarkmonster
Hihi, liebes Quarkmonster,
Löschenda hast Du natürlich recht: Tante Tilda hat da ein bisschen Hüftgold hübsch verpackt ;) Wem das zu viel Kalorien sind, der ersetze die Sahne durch etwas Milch. Und ein Verdauungsspaziergang am Meer sorgt auch wieder für schlanke Hüften :)
Ganz liebe Grüße
Küstenmami