Moin, Ihr Lieben,
heute habe ich einen weiteren Gastbeitrag zum Thema "Urlaub mit Kindern" für Euch: Anja vom Blog Lunasonne schreibt über etwas, vor dem ich echt Respekt habe: Zelten mit Kindern.
Auf ihrem wunderbar unaufgeregten und doch ganz eigenen Blog berichtet sie auch ansonsten über ihr Leben mit mittlerweile vier Kindern, einer „Familie in Groß zwischen Schmollzwergen und Zaubermäusen“. Anja macht aber noch viel mehr: Mit texte & mehr arbeitet sie als freie Journalistin und verfasst ganz unterschiedliche Medien-Berichte, Reportagen und Interviews. Schaut gerne mal bei ihr vorbei!
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Ab auf den Campingplatz - Zelten mit Kindern!
Zelten mit Kindern? O Gott,
bitte nicht! So richtig vorstellen konnte ich mir das nie, weil ich
Campingurlaub nicht kannte. Meine Eltern und ich haben immer in Pensionen oder
Hotels und Ferienwohnungen übernachtet aber nie im Zelt. Deshalb war unser
erster Campingurlaub noch dazu mit zwei kleinen Jungs von damals fünf und drei
Jahren eine ganz neue Erfahrung, jedenfalls für mich und für meine Jungs.
Das Erlebnis war aber so
mitreißend, dass wir seitdem jedes Jahr fahren und uns für zwei Wochen aus dem
Alltag bewusst ausklinken. Meine beiden Großen waren jedoch 2015 etwas sauer, weil ihr kleiner
Bruder genau in den Sommerferien zur Welt kam und wir deshalb nicht zelten
fahren konnten. Aber dieses Jahr fahren wir wieder: Mit vier Kindern! Mehr dazu
später, erstmal geht es hier um die Wahl des Campingplatzes.
Wir hatten uns 2012 ganz
bewusst einen Zeltplatz ganz in der Nähe unserer Heimatstadt, die zwischen Rügen und
Usedom an der Ostsee liegt, entschieden. Zum einen, weil ich als Freiberuflerin
an zwei Tagen in unserer Urlaubszeit nochmals arbeiten fahren musste, zum
anderen weil wir bei schlechtem Wetter oder Krankheit der Kinder schnell daheim
sein wollten.
Zudem gefiel uns das Gelände
des Zeltplatzes außerordentlich gut: Es ist in sich abgeschlossen, vorne die
Dauercamper, dahinter die Feriengäste mit Wohnmobil und danach die Zelte. Viele
freie Flächen zum Sport treiben, einen Fahrrad-Parcours, einen Bolzplatz, zwei
Spielplätze. Am vorderen steht auch noch ein kleines Häuschen, in dem
niederländische Studenten Kinderanimation anbieten und freitags Keramik bemalt werden
kann. Ein Restaurant, ein kleiner Laden, Friseur und ein Kino und zwei
Hygienehäuser mit Toiletten, Duschen und extra anzumietende Bäder runden das
Angebot ab. Zudem hat das Gelände direkten Zugang zum Wasser mit Sandstrand. Der
Einstieg ist auch ideal für Kinder, denn man muss ziemlich weit laufen, damit
einem das Wasser bis zur Brust steigt. Da die Winde an diesem Strandabschnitt
zwischen Bodden und Ostsee immer etwas mehr sind, ist der Zeltplatz auch immer
von Windsurfern in Benutzung. So auch der Strand, was aber wenig stört. Lustig
wurde es, wenn wir Drachen steigen lassen konnten und die Drachensurfer auch
vor Ort waren.
Hier ein Lageplan vom
Zeltplatz, damit ihr es euch besser vorstellen könnt: http://www.campingplatz-loissin.de/images/lageplan_quer.jpg
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Zelten mit Kindern
– Was muss eingepackt werden?
Da mein Mann aus seiner
Kindheit schon einige Erfahrung mit Campingurlaub mitbrachte – sie waren, als
er kleiner war, oft in Dänemark campen – vertraute ich ihm mal, als es ums
Packen ging. Zunächst das Zelt: Da wir bewusst immer 14 Tag Urlauben, muss es mit Kindern ein
geräumiges sein. Wir entschieden uns für ein großes Sechs-Mann-Zelt mit Vorraum. Auch unser Auto war nie klein, da wir es als zusätzlichen „Raum“ zum Zelten
für die Nahrungsmittel mitnutzen. Dort steht auch unser kleiner Kühlschrank, ideal für die Nahrung, die
auf den Grill landen sollte. Noch mit dabei als Grundausstattung: Eine große Plane zum Aufspannen, Kabelbinder,
Werkzeug, Sonnenschirme, Gartentisch und –stühle, Decken für den Boden und für
den Strand, Trinkwasserkanister, Geschirr (vor allem aus Plastik) und Besteck
samt Tassen und Becher, drei bis vier Töpfe unterschiedlicher Größe, Schere, zwei
Schüsseln, eine Pfanne, Pfannenwender, zwei Kellen, ein Rührlöffel, Herdplatte,
Grill, Grillzubehör, Abstelltisch, Kabelrolle mit Kabel für Draußen, eine große
Schüssel/Wanne für das dreckige Geschirr, Handtücher, Waschlappen, Spülmittel.
Für die Kinder haben wir immer ihre Fahrräder
mit dabei, denn das ist das Schöne an dem Zeltplatz: Unsere beiden großen Söhne
können dort immer alles alleine erkunden! So fuhren sie zur Kinderanimation
oder zum Spielplatz oder morgens Brötchen kaufen. Schlechtes Wetter sollte aber auch mitgedacht werden: Bei uns
gehören Brett- und Kartenspiele zur Grundausrüstung. Skip Bo und Uno aber auch
Scrabble und Schach wurden bei Regenwetter am großen Tisch unter der Plane
gezockt beziehungsweise gespielt. Ein Fußball, Strandspielzeug und Drachen zum
Steigenlassen am Strand finden bei uns auch immer noch Platz.
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Baby isst am
besten schon mit, wenn es auf den Zeltplatz geht
2014 waren wir dann schon zu
fünft Zelten. Unser Mädchen war da genau sechs Monate alt. Ideal ist es
übrigens, wenn so kleine Mäuse noch gestillt werden oder schon voll bei den
Erwachsenen mitessen können. Denn extra Fläschchen und Co mitschleppen und dort
desinfizieren oder gar die ganzen Breigläser ist doch sehr umständlich. Ginge
wohl bei nur einem Kind, aber wir hatten zu dem Zeitpunkt ja drei. Übrigens
hatten wir ihren Kinderwagen mit und
sie schlief in der Kinderwagentasche zwischen uns in unserem Schlafbereich. Zum
Schlafen haben wir immer eine große elektrisch aufblasbare Matratze und zwei
Schlafsäcke, die man zu einem verwandeln kann. Die beiden Jungs schlafen auf je
einer sich selber aufblasenden Matratze in ihren Schlafsäcken, die sie auch für
Fahrten ihrer Pfadfinder nutzen.
Schnell hatte sich bei uns
übrigens eine Routine eingespielt, die denke ich, sehr wichtig ist: Nach dem
morgendlichen Waschen in den Gemeinschaftsräumen holen die Großen Brötchen,
einer der Erwachsenen macht das Baby fertig, die anderen decken den Tisch. Nach
dem Essen wird abgewaschen und die Kids können den Campingplatz erkunden, die
Erwachsenen dann entspannen. Die Tatsache, dass der Handyempfang – jedenfalls
meiner – weg ist, sobald man auf dem Parkplatz unseres Campingplatzes steht,
war für mich anfangs wirklich gewöhnungsbedürftig, führte aber dazu, dass ich
mal wirklich abspannte: Zeit zum Lesen, Ausruhen! Ich bin dann einfach mal raus
und lasse jetzt auch bewusst den Laptop daheim. Das muss ich aber auch
rechtzeitig genug meinen Kunden ankündigen, da ich freiberuflich arbeite. Wir
fahren im Übrigen nie alleine nur als Kernfamilie zelten. Meist sind mein
Schwager - ideal, da er doch mit den beiden jetzt neun- und sieben-jährigen
Jungs Fußball spielt – und Freunde mit dabei. Durch die Nähe zu unserem Zuhause
kommen auch meine Eltern an einen Tag immer zu Besuch. Nachmittags fahren wir
dann ab und an zu anderen Stränden oder gehen am Ufer spazieren. Meist jedoch
lassen wir unsere Kinder das machen, was sie wollen. Gerade meine großen Söhne
genießen diese Freiheiten. Abends geht es dann im Sanitärhaus Duschen und meist
wird gegrillt. Für die Hygiene haben
wir immer alles mit dabei vom Toilettenpapier über Duschbäder und Haarshampoo,
Aftersun-Lotion und Co. Das ist übrigens wichtig: Sonnenmilch – am besten mit Lichtschutzfaktor 50 und wasserfest -,
Basecaps für die Jungs als Sonnenschutz und Mücken- und Zeckenspray
beziehungsweise –lotion und natürlich alles, was in eine kleine Hausapotheke gehört von Pflaster über
Desinfektionsmittel bis hin zu Fiebersaft und Co.
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Für einige Zeit
wirklich raus aus dem Alltag
Zelten ist für uns eine
ideale Form geworden für 14 Tage wirklich raus zu kommen, raus aus unserer
Routine, raus aus dem Alltäglichen. Unsere Kinder erleben in einem abgeschlossenen
(der Campingplatz) Raum große Freiheiten, in dem sie selber erkunden können,
was möglich ist: So finden sie auch immer wieder neue Freunde oder zumindest
Spielkameraden für die Urlaubszeit. Dadurch, dass immer wieder Freunde mit
sind, haben wir auch mal andere Gesprächspartner. Die andere Routine lässt Zeit
zum Entspannen. Für uns wirklich ideal, rast die Zeit doch sonst so extrem mit
mittlerweile vier Kindern, Haus und Jobs. Ich freue mich jetzt schon auf dem
Sommer und unsere Zeit auf dem Zeltplatz!
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Hej, liebe Anja, da bekommt man ja richtig Lust aufs Zelten! Vielen Dank für Deinen schönen Gastbeitrag!
Euch allen einen guten Start ins Wochenende
Eure Küstenmami
Ich scheue mich ja immer ein wenig wenn es heißt wir können mit den Kindern doch auch mal zelten. Keine Ahnung warum, sind es schlechte Erinnerungen und Erfahrungen aus meiner Kindheit oder ist es die Angst dass ich als Mama keinen Urlaub habe, weil ich mich um alles kümmern muss? Aber diesem Beitrag nach ist es gar nicht so schlimm :D Vielleicht einfach mal machen und dann kann man mitreden.
AntwortenLöschenLieben Gruß
Katharina
Moin Katharina,
LöschenDeine Bedenken kann ich verstehen; ich habe ja auch geschrieben, ich habe Respekt vor den Thema. Doch der Artikel von Anja hat mir Mut gemacht - vielleicht werden wir es einfach mal wagen :)
Viele liebe Grüße
Küstenmami
Hi, ja, macht mal! :) Die Routine macht mich übrigens immer happy, wenn wir im Zelturlaub sind. Und wir teilen uns eben die Arbeit wie den Abwasch und die Wäsche waschen, wenn es mal nötig ist.
AntwortenLöschenLG, Anja
Hihi, wir haben auch unsere Routinen im Urlaub, das ist einfach praktisch :) Allerdings meist im dänischen Ferienhaus <3
LöschenLiebe Grüße, Küstenmami
Hallo,
AntwortenLöschenwir gehen mit unserem 3 1/2 Jährigen zum ersten mal Zelten. Mich würde Euer Kühlschrank interessieren und wie ihr den betreibt.
Gruß
Andrea
Danke, die Frage gebe ich gerne an meine Gastautorin weiter! Anja, magst Du antworten?
Löschen@Andrea: Hi, sorry, dass ich jetzt erst antworte. Wir buchen immer einen Bereich, bei dem ein Stromanschluss in der Nähe ist. Daran kommt dann der Kühlschrank und alles weitere ran: Licht, Wasserkocher etc...Unser Kühlschrank ist relativ klein. Die Marke weiß ich jetzt nicht so genau. Auf alle Fälle hat er nur zwei Fächer. Das reicht auch, weil das Meiste ja unmittelbar verbraucht wird. Letztes Jahr war mein Mann immer mit dem Rad unterwegs und hat im Nachbardorf frisch eingekauft.
AntwortenLöschenLG Luna Sonne
Ganz lieben Dank für Deinen Input, Anja!
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