Hallo Zusammen,
neulich war wieder Donnerstagabend. Ich weiß nicht, wie es
Euch geht, aber…an Donnerstagabenden bin ich immer besonders k.o., weil die
Woche da schon fast, aber noch nicht ganz geschafft ist. Außerdem versuche ich
immer besonders viel am Donnerstag zu erledigen, damit es am Freitag nicht so viel wird. Was leider dazu führt, dass
es donnerstags gelegentlich zu viel
wird. Zugegeben, das ist vielleicht nicht die beste Strategie…
Na ja, jedenfalls musste ich noch etwas einkaufen. Gar
nicht mal viel, aber das, was ich ärgerlicherweise beim Großeinkauf am
Vormittag vergessen hatte. Ich war echt kaputt, mein schwangerer Bauch samt
Bauchzwerg zog, der Rücken tat weh. Unser „großer“ Kleiner hatte den ganzen
Nachmittag gequäckt, ich hatte ihn den ganzen Nachmittag herumgetragen. Jetzt
schlief er glücklicherweise, lag still und friedlich in der Babyschale, die ich
auf den Einkaufswagen gehievt und sicher angeschnallt hatte.
Doch im Laden gab es nicht das, was ich brauchte. Oder ich fand es nicht gleich. Nach 20 Minuten fühlte ich mich so geschafft wie nach zwei Stunden. Die Füße schmerzten vom Hin- und Her-Rennen. Trotzdem war für meinen Geschmack zu wenig im Einkaufswagen.
Doch im Laden gab es nicht das, was ich brauchte. Oder ich fand es nicht gleich. Nach 20 Minuten fühlte ich mich so geschafft wie nach zwei Stunden. Die Füße schmerzten vom Hin- und Her-Rennen. Trotzdem war für meinen Geschmack zu wenig im Einkaufswagen.
Als ich endlich fertig war, hatten sich an den Kassen
lange Schlangen gebildet. Oh nein, jetzt waren dort auch noch die
Angebotsständer im Weg! Man wusste nicht so recht, wo die Leute eigentlich
anstanden. Als ich von links kam, um mich an die vermeintlich kürzeste Schlange
anzustellen, löste sich ein Mann aus der Schlange rechts von mir.
Offensichtlich wollte er sich in meine eingliedern.
‚Der will sich doch vordrängeln!‘ schoss es mir durch den
übermüdeten Kopf. ‚Und wie der überhaupt aussieht!‘ Das war zwar ungerecht, aber
der Typ schien dem Klischee-Lookbook für übercoole Spät-Jugendliche entsprungen
zu sein. Baggy-Jeans, die bis zur Kniekehle hingen, T-Shirt mit ober-lässigem
Band-Aufdruck, Lederjacke, natürlich schwarz mit Nieten, lange Lockenmähne,
Kopfhörer in den Ohren, coole, sprich zusammengefallene Haltung, Kopf gesenkt,
Blick abwesend. Merkte der noch was? Der war im Nirvana. Und eindeutig jünger
als ich.
Ich straffte die Schultern. Würde ich etwas sagen? Womöglich:
„So geht das nicht, junger Mann“?! Wie peinlich! Würde
er mich überhaupt hören? Er musste gespürt haben, dass da etwas auf ihn zukam,
denn er hob plötzlich den Kopf. Unsere Blicke begegneten sich – und dann
lächelte er. Ein wunderschönes Lächeln. Warm, mitfühlend, herzlich. Wie war das
möglich? Als ob er sich freute, mich zu sehen!
Und ich, ich lächelte auch. Ganz automatisch. Und
erstaunt. Und hörte mich sagen: „Gehen Sie doch vor, Sie haben viel weniger als
ich im Wagen.“ Er nahm den Kopfhörer ab: „Aber Sie haben den da!“ Er deutete
auf den Kleinen. „Oh, er schläft“, erwiderte ich, „solange er schläft, habe ich
Zeit.“ Wieder lächelten wir uns an. Er machte eine Handbewegung, ließ mich trotzdem
vor. So nett! Das tat so gut!! Konnte das sein? Sollte ich misstrauisch werden? Wollte er mich
beklauen? Wollte er etwas von mir? Schnell bückte ich mich, um die Einkäufe
aufs Band zu legen. Er sagte: „Soll ich helfen?“ Er hatte auch noch meinen inzwischen
nicht unbeträchtlichen Baby-Bauch gesehen, und dass es mir schwerfiel. „Nein,
ist nur wenig“, lehnte ich ab, aber ich lächelte. Er lächelte zurück. Nicht
anzüglich. Nur zugetan, obwohl es dafür keinen Grund gab. Hinter mir hielt er
ordentlich Abstand und bezahlte dann seine Einkäufe. „Tschüss“, sagte er beim
Rausgehen. Nichts weiter. Einfach so. Und wir lächelten beide.
Alles hatte ich an diesem Abend erwartet. Aber nicht das.
Freundlichkeit, Geduld, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft. Von jemandem, den
ich nicht mal kannte. Den ich – ungerechtfertigter Weise – in eine Schublade
geschmissen und der mich überrascht hatte. Dem ich aus meinem Alltagsstress mit
Vorurteilen begegnet war – und er mir mit schlichter Freundlich-, ja
Herzlichkeit.
Nochmal: Das tat so gut!!!!! Danke, Fremder! Wunder
geschehen – vielleicht weil Advent ist? Oder immer – wir sehen sie nur selten?
Was meint Ihr? Was habt Ihr Wunderbares erlebt?
Was meint Ihr? Was habt Ihr Wunderbares erlebt?
Eine gute Nacht
Eure Küstenmami
Eure Küstenmami
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