Mittwoch, 3. Juni 2015

Die Bräutigamseiche: Der romantischste Baum der Welt

 
Hallo Zusammen,

diese Woche ist ein bisschen durcheinander! Normalerweise zeige ich ja montags immer unseren Wochenend-Ausflug. Doch diesen Montag war der Erste, also Monatsmotto-Tag. Deshalb bekommt Ihr heute, am Mittwoch, einen Ausflugspost, und zwar einen, den ich schon länger angekündigt hatte. Es ist der 2. Teil unseres Ausflugs in das Eutiner Umland. Alles zu unserem Spaziergang durch Eutin selbst könnt Ihr hier nochmal nachlesen. Den 2. Teil gibt es als eigenen Post, weil ich Euch darin etwas ganz Besonderes vorstellen möchte: Die Bräutigamseiche - den wahrscheinlich romantischsten Baum der Welt :)

Ihr seht, da war noch Frühjahr!

Viel Spaß damit :)
 
***
Nach unserem Besuch in Eutin fuhren wir die B 76 Richtung Plön. Kurz hinter Eutin befindet sich auf der rechten Seite der Straße eine Obstplantage, auf deren Höhe ein Forstweg rechts von der Straße abbiegt. Nach einiger Zeit kommt rechter Hand ein kleiner Parkplatz. Ein Wegweiser nennt bereits das Ziel: Die Bräutigamseiche.


Das Auto stellten wir ab, denn die letzten paar Meter geht man zu Fuß. Und dann sahen wir sie: Eine wunderschöne, über 500 Jahre alte riesige Eiche, die hier mitten im Dodauer Forst steht. 


Um die Bräutigamseiche ranken sich gleich mehrere Liebesgeschichten. Eine Legende besagt, dass ein keltischer Fürstensohn sie gepflanzt habe, den ein christliches Mädchen befreite, als er selbst an einen Baum gebunden wurde. Den Namen "Bräutigamseiche" verdankt sie hingegen einer Hochzeit, die die Eltern der Braut zunächst mit allen Mitteln verhindern wollten. Die Tochter des Försters und ein reicher Fabrikantensohn liebten sich - das galt im 19. Jahrhundert allerdings nicht als standesgemäß. Da ihnen der Kontakt verboten war, fanden die beiden Liebenden einen anderen Weg: Sie nutzten ein Astloch der Eiche, um sich heimlich Briefe zukommen zu lassen. Gegen diese Liebe war der Vater der Braut schließlich machtlos; er hatte ein Einsehen und die beiden konnten heiraten - natürlich unter den Zweigen der Eiche :)

Diese Geschichte blieb nicht ohne Nachahmer: Immer mehr Liebende nutzten das Astloch, um dort ihre Briefe zu hinterlassen, und 1927 entschloss sich die Post, hier einen eigenen "Briefkasten" einzurichten. Die Eiche hat seitdem sogar eine Postadresse:


Man kann auch auf den Postboten warten, der Montag bis Samstag zwischen 12:00 und 15:00 Uhr vorbeikommt und tatsächlich Liebesbriefe aus aller Welt bringt! Denn die Bräutigamseiche ist zum Heirats- und Beziehungsstifter geworden: Wer immer möchte, kann seine Wünsche und Sehnsüchte zu Papier bringen und an die Eiche schicken! Andere Interessierte können die Briefe aus dem Astloch nehmen, lesen und beantworten - das Briefgeheimnis gilt hier nicht. Schon mehrere Ehen sollen so zustande gekommen sein - auch die des Postboten, der nach einem Fernsehbericht über die  berühmte Eiche von einer Saarländerin direkt angeschrieben wurde und sie geheiratet hat :)


Heutzutage wird die Bräutigamseiche durch einen Zaun geschützt und hat einen Zugang mit einer Leiter. Natürlich sind wir diese auch hochgeklettert und haben mal gekiekt - aber schließlich sind wir schon verheiratet ;)


Wie auch die Bräutigamseiche selbst, die ihren "Partner" übrigens in der Himmelgeister Kastanie aus Düsseldorf gefunden hat:

 
Ihr seht, die Bräutigamseiche ist wirklich sehr beliebt. Es gibt jeden Tag viele Besucher - und auch viele Briefe! Selbst der Spott über diesen einzigartigen Baum ist liebevoll :)


Kennt Ihr auch so einen wundervollen Briefkasten? Apropos, jetzt bin ich neugierig geworden: Wie habt Ihr Euren Partner/Eure Partnerin kennengelernt? Was bzw. wer war Euer "Heiratsstifter"?

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Einen Tag voll Luft und Liebe wünscht Euch

Eure Küstenmami
 


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